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Rotwild setzt dem Eberbacher Stadtwald zu

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Eberbach. (cum) Was wäre Eberbach ohne seinen Wald? Nicht nur bei Wanderern ist er beliebt. Er spült auch jedes Jahr ein erkleckliches Sümmchen ins klamme Eberbacher Stadtsäckel.

Sollte er wenigstens. Denn das städtische Forstamt rechnet zwar mit einem Überschuss von 340.000 Euro aus der Holzproduktion im nächsten Jahr. Nur bleibt davon nach Abzug von Instandhaltungskosten und internen Verrechnungen nicht mehr allzu viel übrig. Und es könnte weit mehr sein: Allein die an Fichten durch Rotwild verursachten sogenannten Schälschäden werden auf 170.000 Euro im Jahr geschätzt.

Das vom Gemeinderat verabschiedete "Eberbacher Modell" der Rotwildbewirtschaftung" hat bislang nicht den gewünschten Erfolg gebracht, konstatiert ein Prüfungsbericht: Die Verbissschäden liegen weit über dem tolerierbaren Niveau, wie es etwa die jährliche Schadenserhebung durch Hessen Forst vorgibt. Das birgt Konfliktstoff.

Am Montag, 7. November, um 17.30 Uhr im Ratssaal befasst sich der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Eberbacher Gemeinderats mit den Betriebsplänen für das Forstwirtschaftsjahr 2017. Vordergründig geht es dabei um Kosten, die Pflege des Walds und die Einschlagmenge. Ziemlich genau 25.500 Festmeter Holz sollen nächstes Jahr im Stadtwald geschlagen werden, 61 Prozent davon Nadelbäume, vor allem Fichte, Lärche und Douglasie, sowie 39 Prozent Laubbäume, überwiegend Eiche und Buche. Das entspricht dem in der Zwischenrevision 2015 festgelegten maximalen Hiebsatz, bei dem eine nachhaltige Waldbewirtschaftung noch möglich ist. Außerdem sollen über den Plan insgesamt rund 65.000 Euro für eine neues Fahrzeug für die Stadtförsterei und für den Ankauf kleinerer Waldgrundstücke bereitgestellt werden.

Doch die Niederschrift zur Zwischenprüfung im Stadtwald, die dem Betriebsplan beiliegt und im Finanzausschuss vorgelegt wird, ist weit diskussionsträchtiger. Denn der Wald ist mit einem Umsatz von 1,4 Millionen Euro ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Dabei haben die Schäden durch Rotwild laut Bericht inzwischen einen "teilweise betriebsbestimmenden Charakter" angenommen. An 32 Prozent der Fichten und an 20 Prozent der Buchen wurden Verbissschäden festgestellt. Dazu kommt eine Masse an Wildschweinen, die Waldwege so durchpflügen, dass sie kaum noch befahrbar sind, und die fast alle Bucheckern und Eicheln auffressen. So kann sich der Wald nicht von alleine wiederaufforsten, wie es eigentlich gewünscht ist. So schön der Wald ist: Es gibt dort auch im nächsten Jahr einiges zu tun.


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