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Binnen Sekunden kann der ganze Adventskranz brennen

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. "Binnen eines Bruchteils einer Sekunde kann ein kleines Ästchen brennen, binnen weiterer Sekunden dann der ganze Adventskranz", sagt Markus Lenk. Bei einem Weihnachtsbaum sieht es nicht anders aus. Damit das Weihnachtsfest sowohl für die an 365 Tagen einsatzbereiten Florianjünger als auch für die Bürger ruhig verläuft, gibt der Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eberbach Tipps für Kranz und Baum.

"Am Anfang der Adventszeit ist die Gefahr noch nicht so groß, dann werden die Äste immer trockener und die Brandgefahr erhöht sich", sagt er. Die Kerzen brennen zudem immer weiter runter, "ein Kerzenstummel kann umfallen, Tannennadeln und Dekomaterial in Nähe der Kerzen Feuer fangen". Wie Lenk erklärt, kann der Brand dann schnell auf Tischdeko und -decken übergreifen. "Ein bisschen Adventskranzbrand gibt es nicht - Innerhalb von Sekunden geht dann alles in Flammen auf." Er rät: "Alte Kerzen rechtzeitig gegen Neue austauschen". Außerdem: "Der Adventskranz und natürlich auch der Weihnachtsbaum sollten immer auf einer feuerfesten Unterlage stehen. Dafür eignet sich ein Metallteller, eine Fliese oder ein Porzellanteller." Wichtig ist, dass "die Unterlage größer ist als der Adventskranz".

Auch wenn ein Adventskranzbrand meist noch mit einem Eimer Wasser selbst zu löschen ist, rät Lenk, die Feuerwehr zu rufen. "Das Rauchgas ist gefährlich für den Menschen, das Kohlenmonoxid kann schnell zu einer Rauchvergiftung führen." In solchen Fällen setzt die Feuerwehr ein spezielles Hochdruckbelüftungsgerät ein, um die Wohnung wieder "rauchfrei" zu bekommen. "Da sich die Dämpfe auch in Sofas und Gardinen festsetzen, riecht es anschließend zwar noch nach Rauch, aber der Rauch ist weg."

Einen brennenden Weihnachtsbaum kann man laut dem Gesamtkommandanten nicht mehr selbst mit Wasser löschen. "Es reicht eine kleine Kerze, die umfällt und es kann binnen Sekunden der ganze Baum brennen. Es knistert, brennt rasant hoch und dann lichterloh - alles in Sekunden." Ebenso schnell kann das Feuer direkt auf das Zimmer übergreifen und "sich im schlimmsten Fall über Gardinen oder eine Holzdecke ausbreiten." Wasser nutzt laut Lenk nur dann, wenn man "ganz schnell ist oder es ein sehr kleiner Baum ist". Wer unbedingt echte Kerzen am Baum anbringen will, sollte diese nicht unter Ästen platzieren. Außerdem sollte der Baum an einem sicheren Ort "frei" stehen, um im Ständer immer genügend Wasser haben. "Beim Kauf darauf achten, dass der Baum frisch ist."

Sollte der Baum brennen: "Familienmitglieder in Sicherheit bringen, Raum verlassen, Tür schließen und übers Handy oder beim Nachbar mit der 112 die Feuerwehr verständigen".

Wer außen elektrische Lichterketten verwendet, sollte beim Kauf "unbedingt auf das CE-Prüfzeichen achten".

Lenk erinnert außerdem daran, die Rauchmelder zu überprüfen. "Ein- bis zweimal im Jahr sollte ein Funktionscheck durchgeführt werden." Im vergangenen Jahr gab es schon Einsätze der Feuerwehr, weil Rauchmelder ohne Brand ausgelöst haben; "da kann sich auch eine Fliege oder eine Spinne hinein verirrt haben." Mehr Einsätze vermutet Lenk in etwa sieben Jahren, "dann melden sich alle Geräte mit Zehnjahresgarantie." Seit Januar 2014 sind Rauchmelder Pflicht, "dort, wo sich ein dauerhaft eingerichteter Schlafplatz befindet und auf dem direkten Fluchtweg nach draußen". Das mit dem "dauerhaft eingerichteten Schlafplatz" gilt auch fürs Wohnzimmer, wenn dort beispielsweise die pflegebedürftige Mutter untergebracht ist oder "ein Ehepartner wegen Schnarchens zum Schlafen auf das Sofa wechselt". "Also eigentlich gehört grundsätzlich auch ein Rauchmelder ins Wohnzimmer."

Auch vergangenes Weihnachten war die Freiwillige Feuerwehr Eberbach im Einsatz, unter anderem brannte auf dem Friedhof ein Weihnachtsgesteck.


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