Schönbrunn. (MD) Als "sehr gut" bezeichnete Dr. Daniela Schroeder in der jüngsten Gemeinderatssitzung das Anbringen einer stationären Geschwindigkeitsanzeige auf der Landesstraße 595 in Höhe des Bauhofes. Da sie dort wohne und arbeite, könne sie recht gut beobachten, dass die Anlage Wirkung zeige und viele Autofahrer ihr Gefährt beim Leuchten der Dioden abbremsen, sagte die Tierärztin. Bürgermeister Jan Frey freute sich über das Lob und betonte, dass man mit der von der Gemeinde angeschafften Anlage, die auch anderswo eingesetzt werden kann, gute Rückschlüsse auf das Geschwindigkeitsverhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer ziehen könne. Stelle man fest, dass im dortigen 70-Stundenkilometerbereich häufig zu schnell gefahren werde, habe man Argumentationshilfen gegenüber dem Kreis und könne damit eventuell andere das Tempo bremsende Maßnahmen erreichen.
Keine große Diskussion gab’s wegen der Übernahme der "Route der Sandsteinbrüche" auf Schönbrunner Gemarkung. Mehrfach wurde im Gremium in diesem Zusammenhang das ehrenamtliche Engagement der Initiatoren Harald und Elen Rupp, Wolfgang Dachroth und Hans Klinge gelobt. So kam auch von Jan Frey ein uneingeschränktes "Ja" zu dem "Geschenk", das die Initiatoren der Gemeinde angeboten hatten. Er erwarte allerdings Mithilfe der Schenker bei der Pflege der Route und der darauf befindlichen Einrichtungen. Ingo Kreutzer betonte, dass die Geschichte der Steinbrüche im Neckartal geschichtlich bedeutsam sei, zumal man im Geo-Naturpark liege. Die Route habe auch "einen ideellen Wert". Es sei "schon ein Bubenstückchen, auf welche Art und Weise man der Gemeinde die Route "aufdrücken" wolle, wunderte sich Karin Koch, signalisierte jedoch ebenfalls Zustimmungsbereitschaft. Sie bat darum, für den Pfad mehr Werbung auch in der Eberbacher Tourist-Info zu machen. Gunter Kirschenlohr fragte nach der Verkehrssicherungspflicht auf den Wegen. Die sei dort nicht erhöht, antwortete Jan Frey. "Klasse Sache, kulturhistorisch wichtig", würdigte Jürgen Dinkeldein. Einmütig stimmte der Rat der Übernahme zu.
Wenige Wochen zuvor hatte es im Eberbacher Gemeinderat Gegenstimmen wegen der Übernahme des auf der städtischen Gemarkung liegenden Pfads gegeben. Da die Gemeinde bei ihrem Handeln grundsätzlich keine Gewinnerzielungsabsicht hat, wird sie auch künftig keine Umsatzsteuer erheben. Kämmerer Karlheinz Wagner klärte den Rat über die komplexe Materie der entsprechenden Paragrafen im Umsatzsteuerecht auf. In Schönbrunn käme die Optierung zur Umsatzsteuer nur bei der Jagdgenossenschaft in Betracht, deren Erlöse lägen aber sowieso unter den Freibeträgen. Auf "Interessensbekundungen aus dem Gremium, den Sitzungstag zu überdenken", erinnerte Frey. Nach einem Gespräch mit den Fraktionsvertretern habe man sich jedoch geeinigt, den Freitag als regelmäßigen Sitzungstag beizubehalten, sagte der Bürgermeister. Er teilte aus dem Bauausschuss mit, dass der Auftrag zur Montage der Handläufe im Haager Ringweg an eine Obrigheimer Firma zum Preis von 9900 Euro vergeben worden sei. Mit den Bauarbeiten fürs Breitband in der Gemeinde gehe es am 9. Januar weiter. Wie Frey informierte, kämen zu den 15 bereits in der Gemeinde lebenden Asylbewerbern im Jahr 2017 weitere 23 in der Anschlussunterbringung hinzu.