Von Christa Huillier
Hirschhorn. Carl Langbein sammelte mit Kennerblick alles, was er als wertvoll, kunstvoll, geschichts- oder denkwürdig erachtete. Die kuriose "Naturalien- und Alterthümersammlung" des Hirschhorner Gastwirts kann man im Langbeinmuseum in einer Dauerausstellung bewundern. Inzwischen ist die Sammlung auf einen großen Fundus an gestifteten Gegenständen angewachsen. Ein Teil dieser Exponate, oft mit Bezug auf Hirschhorn und seine Geschichte, wurde bereits in das Ausstellungskonzept integriert, doch ein großer Teil schlummert noch im Magazin, will aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und in einer Sonderausstellung gezeigt werden.
Um den vielen Stiftern Dank und Anerkennung zu zollen, lud der "Freundeskreis Langbein’sches Museum und Heimatmuseum" am Sonntag zum ersten Stifterfest in das "regionale Kulturerbe" Langbeinmuseum ein. Vorsitzender Dr. Ulrich Spiegelberg dankte den Stiftern, die in den vergangenen Jahren zur Qualität der Ausstellung beigetragen hätten.
Die Geschichten der Exponate bereicherten die Sammlung und erfüllten sie mit Leben. Beim ersten Stifterfest war mit 83 Exponaten ein kleiner Teil der Stiftungen zu bewundern, meist mit direktem Bezug zu Hirschhorn, große und kleine Kostbarkeiten. Darunter Bilder des Heidelberger Malers Adolf Hacker, der oft in Hirschhorn malte und der für Kost und Logis in Langbeins Gasthof "Zum Naturalisten" mit einem Bild bezahlte.
Kleine Kostbarkeiten sind etwa ein uraltes Telefon, ein schwarzes Brautkleid, ein Häubchen oder die Stola der Großmutter, Spinnräder aus Langenthal, historische Tonkrüge oder ein Feierabendziegel der Ersheimer Kapelle. Der Fundus ist allerdings so umfangreich, dass in Abständen weitere Ausstellungen dieser Art folgen werden, "thematisch oder kunterbunt", versprach Spiegelberg, etwa fachgeschichtliche Sammlungen zum Thema Wald oder Versteinerungen. Die gestifteten Gegenstände seien auch Anerkennung und Ansporn für die ehrenamtliche Arbeit und Einsatz der Vereinsmitglieder, die das Hirschhorner Schatzkästlein auch für die nachfolgenden Generationen sehens- und erlebenswert erhalten wollen.
Für Bürgermeister Oliver Berthold lebt das Museum von wechselnden Sonderausstellungen. Er selbst kennt das Raritätenkabinett seit seiner Grundschulzeit, besonders fasziniert war er von den ausgestopften Vögeln. Er hofft, dass sich viele junge Menschen vom Hirschhorner Museum inspirieren lassen.
Gewürdigt und verabschiedet wurde beim Stifterfest der langjährige zweite Vorsitzende Peter Rossmann. Nachfolgerin ist Aloysia Sauer, die eifrig die Werbetrommel für die Mitgliedschaft im Museumsverein rührte. Für einen schönen musikalischen Rahmen sorgte Frauke Bodinus mit dem von ihr vertonten Gedicht "Adam", dessen Text wahrscheinlich aus der Feder Carl Langbeins stammt, und "Uhr" von Carl Loewe. Bei Sekt und Snacks von Jugendreferentin Anna- Lena Gummel wurde nach dem offiziellen Teil noch ausgiebig geplaudert.