Eberbach. (hje) Die Wahl eines neuen Vorstandes sowie der Bericht über die Arbeit der Fraktion im Gemeinderat stand kürzlich bei der Jahresversammlung der AGL (Alternative Grüne Liste) auf dem Programm.
Der amtierende Vorsitzende Peter Grambitter gab zu Beginn einen Überblick der Aktivitäten des Vorstands aus den vergangenen sechs Jahren. Die letzte Mitgliederversammlung fand 2008 statt, gefolgt von den Versammlungen in 2009 und 2014, die gleichzeitig Nominierungsveranstaltungen für die jeweiligen Gemeinderatswahlen waren. Derzeit ist die AGL-Fraktion mit vier Sitzen vertreten.
Im April 2010 sei die "Aktion Mühlenweg" mit der Unterschriftensammlung erfolgreich durchgeführt worden. Dies bestätigt Peter Stumpf, AGL-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat: es hätte sich jahrelang hingezogen, aber mittlerweile sei der Bebauungsplan Mühlenweg aufgehoben. An einem neuen Plan werde gearbeitet.
Tief betroffen war die AGL durch den Tod von Harald Grote Anfang 2013. Im Rahmen einer SWR-Dokumentation über den Schusswaffengebrauch im Rhein-Neckar-Kreis sei auch der Fall Grote beleuchtet worden.
Das Thema Windenergie beschäftigte den AGL-Vorstand und zahlreiche Mitglieder seit 2014. Ausgangspunkt war die erste Windenergie-Veranstaltung mit der Gründung der Initiative "Windenergie Eberbach". In den Folgejahren 2015 und 2016 hätte es keine nennenswerten Aktivitäten gegeben, erläutert Grambitter.
Die AGL hat derzeit 21 Mitglieder und einen vierköpfigen Vorstand. Dieses Verhältnis bewog Grambitter eine Satzungsänderung anzuregen. Die Versammlung stimmte zu, dass die Zahl der Vorsitzenden auf zwei reduziert wird. Zudem soll künftig alle zwei Jahre eine Mitgliederversammlung stattfinden.
Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Jens Thomson zum Vorsitzenden und Christian Kaiser zum Stellvertreter gewählt. Das Amt des Kassierers übernimmt Thomson in Personalunion. Die bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich nicht zur Wiederwahl. Für ihre Leistungen und ihr Engagement dankte Peter Stumpf den scheidenden Vorsitzenden und Gründungsmitgliedern Peter Grambitter und Peter Frömmel.
Grambitter wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als drittes Vorstandsmitglied ist Ursel Schild ausgeschieden, die an der Versammlung nicht anwesend war. Harald Grote, das vierte Vorstandsmitglied, ist verstorben.
Abschließend fasste Stumpf die Arbeit der Fraktion des vergangenen Jahres zusammen. Der Auftrag zur Vermarktung der Windenergie auf dem Hebert sei noch nicht durch die Verwaltung an die Kommunalentwicklung Rheinland-Pfalz vergeben worden.
Das grüne Thema "Tempo 30" in verschiedenen Wohnstraßen sei bisher nur in der Odenwaldstraße umgesetzt worden. Die Machbarkeitsstudie und Kostenschätzung zur Sanierung des Hallenbades liege nun vor. Die AGL-Fraktion dränge aber auf eine zusätzliche Kostenschätzung für einen Neubau. Die Stelle eines Asylbeauftragten sei auf Initiative der AGL in 2016 geschaffen worden. Die Planung des Kindergartens Regenbogen habe wegen neuer EU-Vergaberichtlinien noch nicht begonnen. Gleiches verzögere die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses. Die beschlossene Umrüstung der Straßenlaternen auf LED komme "nicht vom Fleck". Diesbezügliche Einsparungen von jährlich 186.000 Euro könnten deshalb nicht realisiert werden.
Außerdem beklagte Stumpf die Vergabe der Jagdreviere als "Klientelpolitik". Dabei wären höhere Pachteinnahmen möglich gewesen. Ferner wäre die Wildschadenregulierung außer Acht gelassen worden.
Zum Abschluss reklamierte der AGL-Gemeinderat den Investitionsstau in Eberbach. Im Durchschnitt würden rund acht Millionen Euro jährlich für Investitionen beschlossen, wobei meist nur die Hälfte realisiert würde.