Eberbach/Neckargemünd. (fhs) Trotz eines Rückgangs beim Bilanzgewinn von 2,1 auf 1,9 Millionen Euro im Ergebnis 2016 gibt sich die Volksbank Neckartal positiv gestimmt, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die 45.626 Mitglieder in einem Einzugsgebiet im östlichen Rhein-Neckar-Kreis von rund 110.000 Menschen sollen dieses Jahr mit einer Dividende von vier Prozent rechnen können. Das gaben Vorstandsvorsitzender Ekkehard Saueressig und Vorstandsmitglied Ralf Gallion am Freitag am Hauptsitz der Bank in Eberbach bekannt. Über die Verwendung des Ergebnisses befindet die Vertreterversammlung der Bank am 28. Juni in der Stadthalle Eberbach.
„Unsere nachhaltige Geschäftspolitik hat sich auch 2016 wieder im Ergebnis widergespiegelt,“ erklärte Bankchef Saueressig. Die Volksbank Neckartal meisterte 2016 die Belastungen durch die allgemeinen Rahmenbedingungen wie den anhaltenden Niedrigzins durch ein Ausweiten des Kreditvolumens um 8,8 Prozent (über 90 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro).
Zudem schloss die Bank 2016 fünf ihrer Filialen und wandelte einen Standort in eine Selbstbedienungsfiliale um. „Wichtig ist, dass wir zukunftsfähig bleiben, und das heißt, dass wir wettbewerbsfähig bleiben,“ betonte Saueressig.
Die Volksbank stelle sich auf eine auch noch bis 2018 oder gar 2019 weiter anhaltenden Phase niedriger Zinsen ein und rate auch ihren Geschäftspartnern, eine solche Entwicklung als realistisch einzustufen. Gleichzeitig besinne sich die Volksbank auf ihre Stärke: Das genossenschaftliche Modell, das auch beinahe 170 Jahre nach seiner Gründung nichts an seiner Aktualität verloren habe. Laut Neckartal-Voba-Vorstandschef Saueressig setze man auch 2017 darauf, dass man im Gegensatz zu Groß- und Investmentbanken hier in einer überschaubaren Region vor Ort einfach „Einlagen einsammelt und sie wieder ausgibt“.
Gleichzeitig sei man nicht historisch verstaubt, sondern biete jetzt Mitgliedern und Kunden zeitgemäß mit einem „Dialogcenter“ eine 24-Stunden-Rund-um-die Uhr-Erreichbarkeit an. Auch stelle man sich dem Thema „Omnikanal“, so Saueressig: „Der Kunde hat die Möglichkeit, seinen Weg zu uns auszusuchen, sei es über Internet, Telefon oder weiter über das persönliche Gespräch mit einem menschlichen Berater“. zudem sei man mit den technischen Möglichkeiten etwa für den Service „Scan2bank“ präsent. Von den fünf Crwod-Funding-Projekten 2016 wurden vier ein Erfolg, die Stiftung hat von 33 000 Euro Zuwendungen im Jubiläumsjahr mit 19.250 ausgezahlten Euro Projekte in der Region möglich gemacht.
Mit diesen Eigenschaften sei es 2016 gelungen, die Bilanzsumme 1,91 Milliarden Euro um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Die Kundeneinlagen nahmen um 4,2 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro zu, das Eigenkapital beträgt 106 Millionen Euro.
Die 376 Mitarbeiter wurden weiter beschäftigt, 42 von ihnen wurden zu digitalen Lotsen ausgebildet. 300.000 Euro investierte die Volksbank Neckartal in die Ausbildung und - darauf ist Saueressig stolz - erhielt die Volksbank Neckartal auch 2017 wieder zum vierten Mal in folge die Top-Job-Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber im Mittelstand durch das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen.