Heddesbach. "Vielfalt in der Kulturlandschaft gemeinsam umsetzen" lautet das Motto des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Rhein-Neckar. Dies zeige sich auch im umfangreichen Maßnahmenprogramm für 2017, hießt es in einer Verbandsmitteilung. Das Programm von der Mitgliederversammlung beschlossen worden, die dieser Tage im Heddesbacher Rathaus stattfand.
Der stellvertretende Vorsitzende des LEVs, Bürgermeister Hartmut Beck, begrüßte im Rathaussaal die Anwesenden. LEV-Geschäftsführerin Nadja Salzmann berichtete von den Maßnahmen und Projekten 2016 und stellte einige ausgewählte Projekte genauer vor.
Vorher-Nachher-Bilder zeigten, welche Veränderungen in der Landschaft durch die Umsetzung der Maßnahmen stattfinden, welchen Einfluss das auf die Natur hat und wie alles finanziert wurde.
Als Beispiele vorgestellt wurden das Entfernen eines Fichtenriegels in Dossenheim, der als Barriere auf einer Waldwiese stand oder die Reaktivierung eines ehemaligen Streuobstgebietes am Dilsberg in Neckargemünd. Ein Kurzbericht über die zahlreichen sonstigen Aktivitäten des Verein schlossen den Geschäftsbericht ab.
Solche Aktivitäten sind etwa das Beraten von Mitgliedskommunen zu Fördermöglichkeiten oder ein kostenloser Kurs zur naturverträglichen Grünlandpflege für Bauhofmitarbeiter der Mitgliedskommunen.
Salzmann stellte das zuvor bereits mit Fachbeirat und Vorstand diskutierte Maßnahmenprogramm für das Jahr 2017 vor. Neben der Fortführung und Ausweitung der laufenden Projekte, werden auch neue Projekte verfolgt. 2017 organisiert der LEV im zweiten Jahr die Ausbildung zu Streuobstpädagogen, um diese anschließend vornehmlich in Schulen der Mitgliedskommunen einzusetzen.
Allianz für Niederwild
Ein weiteres neues Betätigungsfeld sind die lokalen Umsetzungen zum Projekt "Allianz für Niederwild", bei dem unter anderem gemeinsam mit ortsansässigen Landwirten und Jägern Blühflächen für Rebhühner, Feldhasen und Fasane angelegt werden. Das vorgeschlagene Maßnahmenprogramm wurde einstimmig beschlossen.
Der Versammlung schloss sich eine Exkursion bei sonnigen und frühlingshaften Wetter zu zwei Projektflächen des LEV an. Das erste Projektgebiet wird seit 2014 mit Ziegen beweidet, um gegen ein Zuwachsen mit Büschen vorzugehen.
Familie Reibold aus Heddesbach, die die Ziegen betreut, gab Auskunft zur Ziegenhaltung und -beweidung und verköstigte die Teilnehmer mit regionalen Produkten.
Das zweite Projekt zeigte eine von Gehölzen befreite Trockenmauer, die südexponiert entlang eines Weges verläuft. Beide Projekte dienen dem Schutz und der Förderung der Äskulapnatter, die im Odenwald eines ihrer wenigen Verbreitungsgebiete hat. Über eben diese informierte Dr. Michael Waitzmann von der AG Äskulapnatter und zeigte gleich ein lebendes Exemplar.
Für Reptilien, im speziellen die Äskulapnatter, wurden im Odenwald rund um Heddesbach durch die AG etliche Eiablagestellen errichtet, die mit Sägespänen gefüllt sind und so für gute Temperaturverhältnisse sorgen.