Von Elisabeth Murr-Brück
Eberbach. Mit der dritten Eberbacher Zumba-Party am Samstagabend in der Stadthalle erwartet die Gäste ein Event der besonderen Art. Eine "Glow Edition" ist angekündigt, eine Schwarzlicht-Party, in der nur die Neonfarben leuchten. Wer die entsprechende Kleidung nicht im Schrank hat, kann sie auch an Ort und Stelle noch kaufen, wer möchte, kann sich im Glow-Look schminken lassen. Ab 17 Uhr ist der Shop geöffnet, dort gibt es coole Klamotten, Accessoires, Obst und Getränke.
Schon die erste Veranstaltung vor zwei Jahren schlug ein, seither wird Eberbach immer mehr zu einer festen Zumba-Adresse. "Kein Wunder", meint Zumba-Trainerin Kerstin Artesero. Sie leitete die Aerobic-Kurse im Fitnesszentrum Palestra, ihre Chefs machten ihr den Vorschlag, sich mal Zumba anzuschauen, sie war sofort angefixt, vom ersten Moment an: "ich war total begeistert". Den meisten gehe es so. Mitreißende Latino-Rhythmen bringen den Körper wie von selbst zum Schwingen. Jeder kann auch sofort mitmachen, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Es ist der derzeit angesagteste Fitnesstrend, sieht aus wie Tanzen und fühlt sich an wie Party. Tatsächlich ist es eine Mischung aus Aerobic und Tanz, doch anders als bei Aerobic sind die Bewegungen nicht festgelegt, nicht die Beats sind wichtig, sondern die Musik, nach ihr bewegt man sich.
Entstanden ist Zumba wie so manches Erfolgsprodukt: zufällig und durch ein Missgeschick. Ein verpeilter Fitnesstrainer in Kolumbien soll so Anfang der 1990-er Jahre seine Musikkassette (eine Art Audioplayer aus der Nach-Steinzeit des ausgehenden 20. Jahrhunderts) vergessen haben. Er hätte die Aerobic-Stunde absagen und die Leute nach Hause schicken müssen, aber er nahm eine Musikkassette aus seinem Auto. Salsa war darauf und Merengue, zwei der populärsten Latinotänze. Die Bewegungen dazu mussten improvisiert werden, was wohl allen Beteiligten Spaß machte, der anfängliche Fehler etablierte sich als höchst populäres System, erst in den USA und inzwischen auch in Eberbach. Flamenco, Tango, Hiphop - für die Musikk gibt es keine genauen Vorgaben und auch nicht für die Choreographie. "Man tanzt einfach und hat Spaß", sagt Kerstin Artesero. Und so ganz nebenbei macht man eines der effektivsten Workouts, ein Ganzkörpertraining, das es in sich hat. Fitnesstraining und Kalorienkiller, bei dem keiner die Uhr fixiert und die Uhr hypnotisiert, weil man die Sache endlich hinter sich bringen will, im Gegenteil.
Genau genommen ist die Party eine "Masterclass". Sechs Trainer aus der Umgebung werden die Teilnehmer anleiten, fünf Instruktoren aus Spanien werden wie in den letzten beiden Jahren eigens aus Spanien eingeflogen und als absolutes Highlight tanzen die Jammer Robert Birchbauer aus Wien und Roland Schmid aus Weiden in der Oberpfalz - beide ausgebildete Zumba-Choreographen - eine Stunde lang gemeinsam auf der Bühne.
Die Party startet um 18 Uhr, Einlass ist bereits eine Stunde vorher, dauern soll das Event bis gegen 21.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf für 15 Euro bei ATRO ProVita, Telefon (0 62 71) 71.091, der Preis an der Abendkasse beträgt 20 Euro. Wer nur zuschauen will, kann dies kostenlos auf der Empore. Aber so richtig dabei ist man nur, wenn man mitmacht, sagen die Veranstalter und die Erfahrung.