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Zehn Jahre ist’s her: Als lauter Petrys in Eberbach feierten und die U-16er nicht reindurften

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. In einer kleinen Sommerserie blicken wir zurück in das Jahr 2007.

Es war am Samstag, 27. Januar 2007, als sich die Stadthalle in eine Fastnachtshochburg verwandelte. Bei bester Partystimmung feierten rund 950 Narren friedlich und in den außergewöhnlichsten Kostümen. Das Gerangel um die Eintrittskarten war vor zehn Jahren noch kolossal. In kurzer Zeit waren sie ausverkauft. Die Party stieg in diesem Jahr erstmals ohne die unter 16-Jährigen. Selbst in Begleitung Erwachsener durften die Jüngeren nicht mitfeiern. "Viele haben sich immer wieder beschwert, dass zu viele ganz Junge dabei sind", sagte der damalige Gesamtkommandant Jörg Kubein. Irgendwo müsse eine Grenze gesetzt werden.

Ab 22 Uhr wurde die Halle richtig voll, gegen 23 Uhr gab es im Foyer kaum noch mehr ein Durchkommen. Und dabei wurden viele neue Bekanntschaften geschlossen: Flotte Stewardessen sangen und tanzten mit schwabbeligen Kühen, Polizisten und Mönche hoben gemeinsam die Gläser. Liebliche Elfen plauderten mit quakenden Fröschen. Eine Herde Schafe traf auf blutrünstige Vampire, Hexen und Zwerge. Im großen Saal tanzten alle gemeinsam zu Stimmungshits der vormals als "Happy Boys" bekannten Gruppe "No Limits". Die Musik gefiel selbst Wolfgang Petry, der im Jahr 2007 in mehrfacher Ausführung nach Eberbach gereist war. Das war Wahnsinn! Auch die vielen Heino- und ElvisDoppelgänger waren in bester Partylaune. Der Neckarwimmersbacher Sumosportverein hatte die aufblasbaren Muskeln vom vorangegangenen Jahr abgelegt. Die Jungs hatten trainiert und präsentierten diesmal ihre Muskeln ohne Schlauch, dafür aus knallhartem Stoff. In der Sektbar unter der Bühne und an der Biertheke erfrischten sich Narren. Der kleine Saal durfte vor dem Einzug der Stadtbücherei noch ein letztes Mal als "Ruheraum" dienen. Dort gab es auch feste Nahrung, die allerdings von vielen erst nach Mitternacht benötigt wurde. Ein besonderer Anziehungs- und Treffpunkt war wie immer die Longdrink- und Schnapsbar im Foyer.

Rund 45 Feuerwehrkameraden waren mit Partner- und Familien im Einsatz. Bereits am frühen Samstagmorgen haben viele mit dem Aufbau begonnen. Andere halfen am Sonntagmorgen beim Abbau. "Die letzten Feiernden haben wir mit dem Besen gegen 5 Uhr rausgekehrt", sagte Kubein. Um 6.30 Uhr sei die Stadthalle aufgeräumt gewesen.

Auch für die Eberbacher Polizei verlief das Fest friedlich. Nach Schätzungen seien 80 Prozent der Fastnachter zwischen 16 und 18 Jahre alt gewesen. Als "vorbildlich" waren die Einlasskontrollen im Bericht der Polizei bezeichnet. Schlägereien gab es keine.

Nur einmal gegen 3.30 Uhr musste der Notarzt anrücken. Ein betrunkener Fastnachter fiel eine Treppe runter und zog sich eine Platzwunde am Kopf zu. Mit acht Beamten wurde zwischen 21 und 4 Uhr der Verkehr in Eberbach und Schönbrunn überwacht, die Fahrer auf Alkohol und Drogen überprüft. Zwei Fahrer waren ohne Führerschein unterwegs, einer davon stand unter Alkoholeinfluss. Außerdem wurden zwei Verwarnungen erteilt und sieben Mängelberichte geschrieben.

Die Beamten haben festgestellt, dass die betrunkenen Gäste hauptsächlich von Frauen (die natürlich nüchtern waren) heimgefahren wurden.


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