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Schönbrunn-Schwanheim: Beim Dreschfest kreisen die Flegel

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Von Ellen Wartner

Schwanheim. Seit nunmehr zehn Jahren richten Erich und Torsten Martin auf ihrem ehemaligen Bauernhof gemeinsam mit dem Freizeitclub Schwanheim ein Dreschfest aus. Von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl der Zuschauer, aber auch der Ausstellungsstücke und Mitwirkenden. Mehr geht nun fast nicht mehr, meint Jochen Schmitt, Jugendleiter des Freizeitclubs.

Geboren das Fest quasi aus einer Biertischlaune, als Mitglieder des Heimatvereins, zu dem auch die Martins gehören, bei einem Treff zusammensaßen. Torsten Martin hatte die Idee, das vom seinem Vater Erich in der ehemaligen Scheune errichtete Museum mit alten Maschinen und Gerätschaften der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Beim Sammeln wird Vater Martin seit Jahren von seinem Sohn unterstützt.

Zu sehen sind dort außer 29 Oldtimer-Traktoren, landwirtschaftlichen Maschinen und Gerätschaften auch solche aus Haus und Küche, wie Hausfrauen sie benutzten, etwa die allererste wasserangetriebene Waschmaschine, bestehend aus einem Holzbottich mit einem Holzquirl oder Zentrifugen und Buttermaschinen. Zu sehen gibt es auch eine komplette Schusterwerkstatt, eine Schulbank aus dem Jahr 1900, herrschaftliche Kutschen, eine Transmission, die mehrere Handwerksmaschinen antreibt, eine alte Schmiede mit Blasebalg, aber auch historische Bücher und Bilder - es gibt fast nichts aus den Zeiten der Groß- und Urgroßeltern, was es dort nicht gibt.

In einem Raum hat Torsten Martin zudem Telefonanlagen und -apparate von ehemals ausgestellt. Für jeden Besucher ist etwas dabei, was ihn interessiert, für die Älteren, um sich zu erinnern, für die Jungen zur Information oder zum Staunen.

Die Besucher strömten am Sonntag in Scharen. Im und vor dem Hof waren noch Traktoren und Maschinen von anderen Vereinen ausgestellt. Besonders beliebt waren die praktischen Vorführungen. Schmied Winfried Gärtner aus Schönbrunn fertigte mit Schmiedefeuer, Hammer und Amboss einen Schürhaken. Klaus Reibel mahlte Getreide zu Mehl. Kinder mühten sich beim Maismahlen oder schnitten Stroh. Torsten Martin demonstrierte auf einer Dreschmaschine das Dreschen von Weizen. Zwei Männer ließen wie zu Urgroßvaters Zeiten kräftezehrend und schweißtreibend die Dreschflegel kreisen. Kinder vom Freizeitverein schließlich hatten sichtlich Freude daran leckeren Apfelsaft mit Mühle und Presse herzustellen. Er ging weg wie warme Semmeln.

Hungern und dürsten brauchte niemand. Im Lauf der Jahre waren auch die Bewirtungsmöglichkeiten gewachsen: vom einfachen Biertisch mit Bänken zum komfortablen großen Bierzelt, das den ganzen Hof ausfüllt. Neben Deftigem gab‘s auch leckere selbst gebackene Kuchen zu genießen.


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