Von Nadine Schwinn
Eberbach. Anfang Januar 2018 ziehen wieder die Sternsinger durch die Straßen, um den Menschen den Segen Gottes zu bringen und den Sternsingersegen an die Türen von Häusern und Wohnungen zu schreiben. Dabei wollen die Kinder die Menschen nicht nur mit dem Singen von Liedern erfreuen, sondern sie sammeln auch Geld für wohltätige Zwecke ein. In diesem Jahr lautet das Motto der Sternsinger "Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit".
Um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten, trafen sich am Samstag etwa 30 Kinder im Pfarrheim St. Johannes Nepomuk in der Feuergrabengasse zu einem Workshop. Nach der Begrüßungsrunde wurde den Kindern erklärt, was es mit dem Segen auf sich hat, wie sie den Segen an die Haustür schreiben sollen und was C+M+B bedeutet.
Anschließend bastelten die Kinder ihre persönliche Krone für den besonderen Tag und die Dreikönigsgewänder wurden anprobiert und verteilt. Im Anschluss schauten die Kinder einen Film, der ihnen am Beispielland Indien zeigen sollte, wie sehr Kinder in armen Ländern unter der Kinderarbeit leiden müssen und wie wichtig es für sie und ihre Familien ist, dass ihnen die Möglichkeit geboten wird, zur Schule zu gehen.
Die Geldspenden, die die Sternsinger am 6. Januar 2018 dafür erhalten, werden zunächst an das Kindermissionswerk Sternsinger Aachen weitergeleitet. Diese Dachorganisation verteilt schließlich alle Spenden, die unter dem Motto eingegangen sind, an Projekte weltweit.
In Deutschland kamen durch die Sternsingeraktionen innerhalb von nun 60 Jahren insgesamt eine Milliarde Euro an Hilfsgeldern für diverse Projekte zusammen. Peter Sack, der selbst zum ersten Mal 1979 als Sternsinger unterwegs war, hilft heute in der Pfarrgemeinde bei der Organisation und Betreuung der Sternsinger mit. "Es ist die größte Aktion von Kindern für Kinder in Deutschland", erklärt er. "Bereits die Allerkleinsten können hier schon spüren, was es heißt, für andere da zu sein."
Zusammen mit weiteren Helfern bereitet Peter Sack die Kinder in dem Workshop auf den 6. Januar vor. Dabei ist es in Eberbach allerdings nicht mehr üblich, dass die Sternsinger von Haus zu Haus gehen, wie das früher der Fall war. Wer sich den Besuch der Sternsinger wünscht, der kann sich dafür anmelden. Die Sternsinger kommen dann am Dreikönigstag vorbei, singen Lieder, erteilen den Segen und nehmen Spenden entgegen.
Joel Vollweiler (17 Jahre) aus Eberbach war selbst zehn Jahre als Sternsinger mit dabei. "Ich bin durch meine Eltern dazu gekommen und mit den Jahren wurde es zu einer schönen Tradition.
Und natürlich freut man sich als Kind auch über die Süßigkeiten, die man geschenkt bekommt", erklärt er. Mara (10 Jahre) und Clara (10 Jahre) aus Eberbach waren schon öfters dabei und werden es auch 2018 wieder sein. "Wir machen mit, weil man damit anderen Menschen helfen kann", erklären sie. Und helfen können die Sternsinger nicht nur mittels der eingenommenen Geldspenden, sondern auch, indem sie mit ihrem Besuch bei den Menschen zu Hause und in sozialen Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Kindergärten mit ihrem Besuch ein Lächeln in die Gesichter der Menschen zaubern.
Diesen Auftritt galt es zunächst am Samstag mit dem Sternsinger-Workshop zu proben. Nachdem die Kinder schließlich, nach dem Basteln der Krone und der Gewandprobe, mit Hartmut Quiring die Sternsingerlieder gesungen und einige Lockerungsübungen gemacht hatten, wurden sie Gruppen eingeteilt und zum Ende des Workshops nach der Abschlussandacht aus einem ereignis- und informationsreichen Nachmittag in den Winterabend entlassen, mit dem Ziel, am 6. Januar singend durch die Stadt zu ziehen und damit Gutes zu bewirken.