Eberbach. (cum) Discoveranstaltung und Freizeitmöglichkeiten waren am Mittwochabend im Eberbacher Ratssaal Themen des letzten Runden Tischs zur Jugendbeteiligung in diesem Jahr.
Bei der geplanten Tanzparty gab es einen Rückschlag: In den Räumen des Jugendtreffs im Keller der Dr.-Weiß-Schule dürfen nach einer Überprüfung nicht bis zu 200 Gäste feiern, wie ursprünglich angenommen, sondern nur maximal 40. Für mehr reichen aufgrund von Bau- und Brandschutzvorschriften offenbar die Fluchtwege nicht aus. Davon betroffen ist auch der Verein Postillion, der die Räume normalerweise nutzt: Hier stehen nun ebenfalls einige der geplanten Veranstaltungen auf der Kippe.
Die Eckdaten für die Party hatte das sechsköpfige Organisationsteam, das sich nach dem vorigen Treffen gebildet hatte, laut Johanna Walz bereits festgezurrt: Von 19 bis 24 Uhr, damit auch unter 18-Jährige reinkönnen, Eintrittspreis kostendeckende und taschengeldfreundliche drei Euro. Da es nun mit der Dr.-Weiß-Schule nichts wird und das Depot in der Güterbahnhofstraße mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht vor Ende nächsten Jahres fertig wird, regte Kulturamtsleiter Tobias Soldner an, noch einmal mit dem Kulturlabor zu sprechen, ob die Party in dessen Räumen in der Friedrich-Ebert-Straße steigen kann. Außerdem bot er städtische Unterstützung bei der Organisation an.
Für ein Gelände mit Freizeitgeräten wird aktuell nach einem Standort gesucht. Die Frage ist dabei aber auch, ob ein derartiges Angebot überhaupt von den Eberbacher Jugendlichen angenommen wird, wenn die Stadt es bereitstellen würde. Denkbar sind einige Plätze: neben dem Fitnesscenter Palestra in der Au, wo auch schonmal ein Skaterpark geplant war, am Pulverturm neben der Boulebahn oder neckaraufwärts vom Spielplatz, auf der Neckarwiese gegenüber der Berufsschule, in der Güterbahnhofstraße gegenüber dem Depot oder - und das kristallisierte sich in der Diskussion zumindest als leichter Favorit heraus - auf einem ungenutzten Stück zwischen Depot und Gleisdreieck. Das wäre zentral gelegen, gut erreichbar und hätte gleichzeitig noch die Nähe zum geplanten Jugendszenetreff. Für Jugendliche zusätzlich attraktiv wäre es, wie Erziehungswissenschaftler Moritz Limpert vom Verein Postillion anmerkte, wenn es dort auch W-Lan-Abdeckung gäbe.
Letztlich geht es bei der Umsetzung aber auch um Geld, das die Stadt dafür bereitstellen müsste: Ein Calisthenics-Trimmgerüst etwa, das am Mittwoch als eine von mehreren Möglichkeiten vorgestellt wurde, kostet etwa 22.000 Euro. "Wenn wir das verwirklichen, will ich auch, dass es genutzt wird", sagte Bürgermeister Peter Reichert. Fitness sei bei Jugendlichen gerade hoch im Kurs, sagte Limprecht, der auch im Vorstand des Kreisjugendrings Rhein-Neckar ist. Um herauszufinden, ob so etwas auch in Eberbach gefragt ist, regte er an, Unterschriften zu sammeln.
Stark zurückgegangen ist dagegen die Beteiligung am Runden Tisch selbst: Waren es bei den vorangegangenen Treffen stets mehr als zehn Jugendliche, kamen am Mittwochabend nur sechs in den Ratssaal. Jonas Haaß als einer der Jugendvertreter sah eine mögliche Ursache dafür in den vielen Terminen in der Adventszeit. Bürgermeister Reichert erhofft sich, dass in Zukunft wieder mehr kommen.
Denn eigentlich sollten laut einer Vereinbarung mindestens sieben Jugendliche dabei sein - bei weniger würde der Runde Tisch abgesagt. Auch Stadträte saßen schon mehr mit am Tisch. Am Mittwoch waren nur Christian Kaiser und Peter Stumpf (beide AGL) mit dabei. Entsprechend sollen die, die da waren, bis zum nächsten Mal für mehr Beteiligung vor allem der Jugendlichen trommeln. Das nächste Treffen ist am Mittwoch, 7. März, geplant.
Beim Kulturverein Depot 15/7, der mit Unterstützung der Stadt und der EU das ehemalige Raiffeisen-Lager in der Güterbahnhofstraße umbauen will, soll es ebenfalls bald weitergehen und auch dafür wird Unterstützung benötigt: Laut Tim Kirchgessner und Benny Safferling ist im Februar eine Entrümpelungsparty geplant, bei der alle, die helfen wollen, willkommen sind.