Von Marcus Deschner
Hirschhorn. Mit überplanmäßigen Ausgaben musste sich der im Feuerwehrhaus zusammengekommene Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss befassen. Zum einen ging es um Mehrausgaben im Bereich der Wasserversorgung. "Man kann vieles planen, aber nicht alles im Haushalt einstellen", bemerkte Bürgermeister Oliver Berthold dazu. Bereits Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte sich abgezeichnet, dass es zu Überschreitungen des knapp 116.000 Euro umfassenden Gesamtbudgets kommt. Die vom Gesundheitsamt geforderten wöchentlichen Untersuchungen der Wasserqualität von Hämmelsbachquelle und Staatsquelle belasteten mit rund 13.000 Euro den Haushalt erheblich. Die fehlende Wassermenge durch die zwei zeitweise stillgelegten Quellen wurde über die Aufbereitungsanlage am Campingplatz kompensiert, wodurch Mehrkosten bei der Stromversorgung entstanden.
Wie Wassermeister Konrad Wagner erläuterte, gingen durch den heißen Sommer die Quellschüttungen zurück. Dadurch wurde Mehraufwand für die Lecksuche erforderlich. In der Folge nötig gewordene Reparaturen schlugen ebenfalls zu Buche. Um die Wasserversorgung stabil zu halten, habe man für den Hochbehälter am Schloss während der Trockenperiode eine UV-Anlage zur Desinfizierung des Trinkwassers gemietet. Kosten mit Einbau: 2500 Euro.
Zwar soll laut Wagner dort eine eigene Anlage installiert werden. Das habe bislang aber noch nicht geklappt, da die Anbieter gegen die Verdingungsordnung für Bauleistungen verstoßen hätten. Durch die häufigen Starkregenfälle habe man Ersatzfilter für die von der fürs Greiner Eck zuständigen Windpark GmbH bereitgestellten Filter besorgen müssen (plus 3600 Euro).
Zu allem Unheil kostete auch die Reparatur des Wassermeister-Fahrzeugs statt der veranschlagten 1000 nun 3000 Euro. Zunächst hatte die Verwaltung den Magistrat im Dezember um zusätzliche Bewilligung von 5000 Euro zur Deckung der Mehrkosten gebeten, was auch genehmigt wurde. Dabei sollte es aber nicht bleiben: man liegt bei 23.000 Euro Mehrkosten. Die sollen über eine Haushaltssperre in gleicher Höhe im Teilhaushalt "Bauen, Umwelt, Liegenschaften und Infrastruktur" gedeckt werden.
Eine Mittelüberschreitung von 5000 Euro im Teilhaushalt "Gefahrenabwehr und Vorbeugung im Brandschutz" hatte der Magistrat ebenfalls im Dezember gebilligt. Wie Verwaltungsmitarbeiter Kevin Jung dazu ausführte, werden nun aber Überschreitungen von 10.000 Euro erwartet, da noch zahlreiche Rechnungen eingingen und auf Begleichung warten.
Auch erlitt der Kommandowagen der Feuerwehr Hirschhorn bei einem Unfall Totalschaden, der auf 2250 Euro beziffert wurde. Da das Fahrzeug seinerzeit vom Feuerwehrverein angeschafft und dann der Stadt übereignet worden sei, sei der von der Versicherung gezahlte Erstattungsbetrag wieder direkt dem Verein überwiesen worden.
Zwar stehe diesem Aufwand somit eine direkte Gegenfinanzierung gegenüber, erklärte Jung. Doch dürften bei Budgetüberschreitungen aufgrund gesetzlicher Vorschriften die entgegenstehenden Einnahmen nicht verrechnet werden. Dies gelte auch für einen Einsatz der Blauröcke an der Schleuse, wo Einsatzmaterial in Höhe von knapp 2500 Euro beschafft werden musste.
Auch dies wurde von einer Versicherung beglichen, darf gleichwohl nicht ins reine Aufwandsbudget eingerechnet werden. Die Deckung soll ebenfalls über eine Haushaltssperre im Baubudget erfolgen. Bei beiden Überschreitungen empfahl der Ausschuss einmütig der Stadtverordnetenversammlung, diese so zu billigen. Das Gremium wird sich kommende Woche damit befassen müssen.