Von Rainer Hofmeyer
Eberbach. Wenn das so weiter geht, wird aus dem Bauvorhaben Bahnhofstraße 2 womöglich eine Winterbaustelle. Wenn nämlich das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises die angekündigte Zeitspanne ausnutzt, dann wird es noch bis mindestens 27. August dauern, bis über die Ablösung von Stellplätzen entschieden ist. Das sind drei Monate, und dann ist fast schon der Sommer rum.
Ohnehin warten Architekt Peter Kluge und Bauherr Necmeddin Aydemir noch auf das Testat des Mannheimer Statikbüros, das notwendig ist, um die endgültige Baufreigabe zu erteilen. Da der Bauherr in unmittelbarer Nähe schon allein aufgrund der innerstädtischen Gegebenheiten keine fünf Parkplätze anbieten kann, müssen diese finanziell abgelöst oder anderswo angedient werden.
Die Stadt Eberbach hat offenbar der Vorlage für eine Lösung bereits zugestimmt. Aber in der Bauverwaltung des Kreises ist eben noch nicht entschieden.
Die Aufführung um den Neubau an der Ecke der Bahnhofstraße zur Hauptstraße ist inzwischen eigentlich ein Film mit Überlänge geworden. Sogar ein Anwalt musste eingebunden werden, der dem Landratsamt eine Mahnung schickte, endlich tätig zu werden und zu entscheiden.
Die Finanzierung des Vorhabens ist dem Vernehmen nach gesichert, aber es fließt kein Geld ab. Der Anblick gegenüber der Evangelischen Kirche ist städtebaulich auch kein optisches Highlight. Selbst wenn die schützenden Latten um den kleinen Brunnen neben der Baustelle inzwischen für das Fest zum "Frühling" gefallen sind, bleibt ein Bauzaun, hinter dem inzwischen massenhaft Bretter lagern.
Zwar versucht Planer Kluge, wenn die Freigabe mit Rotem Punkt erteilt ist, durch Fertigteile einen schnellen Baubeginn zu organisieren. Aber es kann durchaus sein, dass der Bau bis hinein in den Winter läuft, wie Kluge bestätigt. Mit allen Fährnissen, die dann auftreten können.
Kurzfristig sollen jetzt an der Hauswand zum Nachbarhaus Löcher geschlossen werden und die Seitenfassade etwas ansehnlicher werden, "farblich egalisiert". Für Necmeddin Aydemir dauert das alles jetzt schon lange genug.
Während des "Eberbacher Frühlings" hat er den Bauzaun zurückgesetzt und an einem Dönerstand türkischen Originalimbiss angeboten. Das hat ihn auf die Idee gebracht, bis zum Baubeginn den Zaun zu verschieben und den Boden einzuebnen.
Dann soll auf dem Baugrund in einem Verkaufswagen Döner angeboten werden. Dafür wird er eine Genehmigung brauchen. Bleibt nunmehr zu beobachten, ob es schneller Döner mobil gibt oder der Bau eines Stadthauses mit Wohnungen und Wirtslokal startet.