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Breitband in Unterdielbach: Wie ein "Kampf gegen Windmühlen"

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Von Marcus Deschner

Unterdielbach. Die Breitbandversorgung im 196 Einwohner zählenden Stadtteil war das beherrschende Thema bei der Bürgerversammlung am Mittwoch, zu der Bürgermeister Peter Reichert eingeladen hatte. Mitgebracht hatte das Stadtoberhaupt Tiefbauamtsleiter Timo Mechler und Ordnungsamtsleiter Rainer Menges sowie Mitarbeiter Michael Erdöffy.

Bereits beim vorangegangenen kleinen Ortsrundgang waren an die 30 Bürger dabei, beim Treff im ehemaligen Schulhaus gesellten sich noch weitere hinzu. "Gibt es Fördermittel für den Breitbandausbau und hat die Stadt welche beantragt?", wollte ein Bürger wissen. Und warum man nicht einen Knotenpunkt vom zu Waldbrunn gehörenden Oberdielbach in den Eberbacher Stadtteil Unterdielbach legen könne. Denn bei der DSL-Versorgung werde man seit Jahren vertröstet, bemängelte der Mann: "Wir müssen da weiterkommen".

Ausführlich ging Peter Reichert auf das vielen Bürgern im Höhenstadtteil buchstäblich unter den Nägeln brennende Thema ein. "Verhandlungen mit der Telekom sind wie ein Kampf gegen Windmühlen", sagte er.

Denn der Telefoniegigant habe augenscheinlich an der Breitbandversorgung des ländlichen Raums kein Interesse. Und im Rhein-Neckar-Kreis handle man ganz anders als im benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis. Hier wolle man möglichst jedes Haus mit dem ultraschnellen Glasfaserkabel erreichen. Daher habe man auch den Zweckverband fibernet.rn gegründet, dem alle 54 Kreiskommunen angehörten. Und der erhalte vom Bund Fördergelder. Man investiere jedenfalls viel Geld ins eigene Netz.

Derzeit arbeite man an der Feinplanung des Netzausbaus. Dann erst entscheide man, wie man ausbaue. Reichert warb um Verständnis, dass dies Zeit benötige, denn viele der dem Zweckverband angehörenden Gemeinden stünden bei dem "auf der Matte" und alle wollten für sich zuerst diese Feinplanung: "Ich kann Ihnen leider keine ganz schnelle Lösung anbieten", bedauerte er.

"Es passiert einfach nichts", schimpfte ein anderer Einwohner mit dem Verweis auf ähnliche Aussagen in einer Versammlung vor zwei Jahren. Das wollte Peter Reichert so nicht im Raum stehen lassen und verwies auf etliche Gespräche städtischerseits mit den Verantwortlichen in der Zwischenzeit. Er werde dort jedenfalls "weiter Druck machen".

Eine zeitliche Angabe, wann Unterdielbach auf der Datenautobahn fahren könne, wollte er aber auf Nachfrage eines weiteren Bürgers nicht machen: "Das wäre unseriös."

"Die Lösung über den Zweckverband ist der einzige richtige Weg hier", hob ein Bürger hervor, fragte aber gleichzeitig, ob man nach Fertigstellung der Feinplanung sichergehen könne, dass Unterdielbach ganz oben auf der Ausbauliste steht. "Ich werde mich dafür starkmachen, dass das so geschieht", versicherte Reichert.

Angesprochen wurde auch die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser in einem Katastrophenfall. Die Stadt und die Stadtwerke seien gesetzlich verpflichtet, Notfallpläne inklusive einer Meldekette bereitzuhalten, gab Rainer Menges Auskunft. Bezirksbeiratsvorsitzender Edgar Uhrig appellierte an die Bürger, den Spielplatz in der nassen Jahreszeit nicht zu befahren. Denn dadurch entstünden tiefe Rinnen, die das Grasmähen erschwerten.

Nachdem er den Wunsch zur Mithilfe beim Streichen der dort vorhandenen Bänke geäußert hatte, meldeten sich spontan zwei Freiwillige.


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