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Galerie Artgerecht Eberbach: Kreative Mädels zeigen, was sie können

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Von Jutta Biener-Drews

Eberbach. Höchste Zeit, dass die Mädels mal wieder zeigen können, was sie draufhaben. Jeden Dienstag kommen bis zu zwanzig Malbegeisterte zwischen acht und zwanzig Jahren in die Galerie Artgerecht und malen Bilder.

An langen Tischen, deren weiße Papierdecken mit bunten Farbklecksen übersät sind, greifen sie zu Farbroller, Pinsel und Kreide und lassen auf Papierbogen und Leinwand in Acrylfarben leuchtend oder zart ihre Phantasie spielen. Manchmal geschieht das ganz leise und konzentriert, mit Augen nur für das, was da gerade vor einem entsteht; aber es gibt auch reichlich Stoff zum Kichern und Fachsimpeln, auch was die andern machen, wird immer wieder neugierig beäugt. Und irgendwie wird hier ja auch immer was vermisst oder gesucht oder hin und her bewegt. "Frau Kehm!" hier, "Frau Kehm!" da.

Galeristin Juliane Kehm leitet diesen Kurs, der "Mädchen und Kunst" heißt und dessen Teilnehmerinnen alle einen Migrationshintergrund haben. Und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Fünf Jahre ist es her, dass ihre Mädels zuletzt in der Galerie ausgestellt haben. Am kommenden Sonntag, 23. September, wird unter dem Titel "Kunst kennt keine Grenzen" eine neue Schau eröffnet.

Sogar Teilnehmerinnen von vor fünf Jahren sind diesmal wieder dabei. Denn manch eine, die mittlerweile zwanzigjährige Nicole gehört dazu, finden das so gut hier, dass sie einfach immer weitermachen. "Die Gruppe ist ziemlich konstant geblieben", bestätigt Juliane Kehm, auch wenn natürlich immer wieder jüngere Mädchen dazustoßen. Die Bilder, die es ab Sonntag zu sehen gibt, sind in den letzten drei Jahren entstanden.

Also in etwa ab da, wo aus dem vom Land als Spätaussiedler-Integrationsprojekt geförderten Kurs eine Vereinsaktivität wurde. "Kunstwerk Artgerecht" heißt dieser Verein, hauptsächlich gegründet, um die kreativen Mädels nicht im Regen stehen zu lassen.

Aber das Vereinsdach spannt sich nun auch über andere kreative Kurse in der Galerie, und auch deren Teilnehmerinnen sind ab Sonntag mit ihren Werken vertreten. Nicht zu vergessen die Projektteilnehmer aus dem SBBZ der Dr.-Weiss-Schule.

"Hast Du Deine Bilder mitgebracht?" fragt Kehm eine Kaugummi kauende Nachwuchskünstlerin. Hat sie. Legt drei Acrylbilder in unterschiedlichen Formaten hin, obenauf ist ein feuerroter Mund zu sehen, aus dem zwei weiße Zähne blitzen.

Die Mädchen können ihre Motive selbst wählen, Juliane Kehm macht keine Vorgaben. Die Kleinen in der Gruppe bevorzugen meist Tiere - "oder Herzen", schmunzelt Kehm. Die Größeren experimentieren mehr: mit Farben, mit Zeichnungen, versuchen sich an Porträts. Kehm gibt auf Wunsch Hilfestellung und Anleitung, aber ihre Devise heißt "Learning by Doing".

Welche Bilder es zuletzt an die Wände der Galerie schaffen werden, ist allerdings ihre Entscheidung. Sie sucht aus. Die Eröffnung findet am Sonntag um 15 Uhr statt. Zwei elfjährige Jungs aus der Musikschule lassen sich mit Klavier und Gitarre vernehmen, eine Hip-Hop-Gruppe des TVE bringt Bewegung in die Sache. Anschließend sind die Bilder dann bis 19. Oktober zu besichtigen.


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