Von Felix Hüll
Hirschhorn. Zur geplanten Kindergartenerweiterung hat der Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss (HFSA) der Stadtverordnetenversammlung (StaVo) eine Vorauswahl getroffen. Das Gremium empfiehlt der StaVo, den bestehenden Kindergarten durch ein Obergeschoss auf sechs Gruppen zu erweitern.
Für die Bauzeit sollen die Kinder in einem auszuwählenden Provisorium untergebracht werden. Noch zu klären ist, ob und wie der Bauprozess möglichst für alle Interessierten einsichtig begleitet werden kann, sei es in einem StaVo-Ausschuss oder in einem neu zu schaffenden Gremium, wie es Profil Hirschhorn beantragt hat.
Hirschhorns Magistrat und Stadtverordnete haben in mehreren Sitzungen und Treffen unterschiedliche Varianten geprüft, wie man auf den gestiegenen Bedarf an Kindergartenplätzen in Hirschhorn reagieren wird.
Zur Auswahl standen ein Sanieren und Erweitern der bestehenden KiTa an der Ersheimer Klingenstraße 41 auf fünf Gruppen sowie auf sechs Gruppen oder alternativ dazu ein Neubau einmal für die fünf bzw. für die sechs Gruppen.
Unterm Strich erwies sich für die Verwaltung um Bürgermeister Oliver Berthold und Bauamtsleiter Detlef Kermbach das Aufstocken des bestehenden Gebäudes bei einem Erweitern für sechs Gruppen als wirtschaftlichste Lösung. Die Stadt Hirschhorn müsste hierbei nach Abzug von Zuschüssen wohl mit Kosten von etwa 1,19 Millionen Euro rechnen, während bei fünf Gruppen 1,35 Millionen anzusetzen wären, bei einem Neubau 3,24 bzw. 3,45 Millionen Euro.
Weil die bestehende Einrichtung umgebaut werden soll, müssen die Kinder solange in ein Provisorium ausweichen - dafür angedacht sind als mögliche Standorte das ehemalige Postgebäude, die alte Grundschule oder das Alte Amtsgericht. In der Ausschusssitzung ließ HFSA-Vorsitzender Max Weber (SPD) die anwesenden Vertreterinnen des Kindergartens zu Wort kommen, die sich bereits für viele Detailfragen interessierten.
Bauamtsleiter Kermbach erklärte, dass es mit der Grundsatzentscheidung der StaVo nächste Woche erst darum gehe, damit den notwendigen Förderantrag stellen zu können. "Danach kann man in die Planung einsteigen."
Bei den Vorgesprächen seien neben Vertretern des Bergsträßer Kreisjugendamts auch Kindergartenleiterin Helga Gärtner mit einbezogen gewesen. Um das Einbinden einer möglichst breiten Öffentlichkeit ging es auch Profil Hirschhorn. Fraktionsvorsitzender Martin Hölz erläuterte den Antrag, ein Gremium für die Zeit der Baumaßnahme einzurichten, um deren Fortgang zu begleiten.
Hölz: "Das soll kein Misstrauensvotum sein. Das Gremium soll Transparenz herstellen und die Interessengruppen mitwirken lassen." Bürgermeister Berthold äußere die Befürchtung, dass Ladefristen und Diskussion Verzögerungen bedeuteten. "Das Gremium darf nicht zu einer Bremse für den Umbau werden!" Bauamtsleiter Kermbach erklärte, dass es naturgemäß dauere, lasse man alle Teilnehmer einer solchen etwa für interessierte Eltern offenen Runde zu Wort kommen. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass für die Eltern wohl nur am Anfang die Raumaufteilung und gegen Ende der Maßnahmen Details wie Mobiliar, Spielgeräten oder Wandfarbe von Bedeutung seien, weniger aber Bau-Sachfragen etwa des Rohbaus.
CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Schilling riet, statt eines zusätzlichen neuen Gremiums doch den Ausschuss für Stadtentwicklung damit zu beauftragen und sachkundige Personen wie Kindergartenleiterin u.ä. hinzuzunehmen. Aus Reihen der Besucherinnen kam die Hoffnung, dass einem solchen Gremium Leute angehören, "die mit Herzblut mit dabei sind", woran die Sprecherin offenbar Zweifel hegte. Über den Profil-Antrag muss nun die Stadtverordnetenversammlung am kommenden Dienstag, 30. Oktober, befinden.