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Eberbach: Awo ist tot

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Von Felix Hüll

Eberbach. Die Arbeiterwohlfahrt in der Stadt gehört wohl endgültig der Vergangenheit an. Es gibt zwar noch den umtriebigen Ortsvereinsvorsitzenden Gustel Mechler und Hoffnung beim stellvertretenden Kreisvorsitzenden Thomas Funk für 2019. Aber von den größeren Aktivitäten des Ortsvereins einst bleibt gerade mal die Weihnachtspäckchenaktion; Beratungsservice, Ferienprogramm oder Seniorennachmittag gibt es nicht mehr. Für Eberbachs Senioren bietet dieses Jahr erstmals die Firma Catalent am 27. November eine Einladung zu einem Nachmittag in der Stadthalle an.

Seit 2011 - vor mehr als einem halben Jahrzehnt - hat die letzte Mitgliederversammlung des Awo-Ortsvereins stattgefunden mit Aussprachemöglichkeit, Entlastungen und Wahlen. Mittlerweile haben viele der einst Aktiven ihre Ämter aufgegeben und lassen ihr Engagement ruhen. Die im Vereinsrecht vorgeschriebenen Formalitäten blieben aus - nicht zuletzt deswegen, weil sich für ein neues Vorstandsteam auch weiter keine Kandidaten finden.

Im Juni hatte Thomas Funk als stellvertretender Kreisvorsitzender der Awo Rhein-Neckar angekündigt, dass die ausstehende Mitgliederversammlung in Angriff genommen werden soll, und dass die Angelegenheit Eberbach "in diesem Jahr abgewickelt werden muss - so oder so."

Die Suche nach Kandidaten und ein Neuanfangskonzept in Eberbach gestalte sich doch schwieriger als von ihm ursprünglich gedacht. Funk: "Ich werde dieses Jahr aber noch weitere Gespräche führen." Eigentlich möchte er gern alle Interessierten an einem Tisch zusammenbringen. Sollte dies nicht möglich sein, werde er zu Jahresanfang 2019 eben in Einzelgesprächen weiter daran arbeiten, einen Neuanfang in Eberbach zu ermöglichen. "Solange ich nicht alles versucht habe, möchte ich das Totenglöckchen noch nicht läuten."

Die Geschäftsführerin des Awo-Kreisverbandes Bettina Latsch erklärte, dass der Kreisvorstand "irgendwann die Entscheidung treffen muss, ob man die Aktivitäten des Ortsvereins Eberbach formal beendet" und zu einem "Stützpunkt" herabstuft.

Damit wäre die Awo weiter vor Ort vertreten, müsste aber keine vereinsrechtlichen Regularien befolgen und hätte weiter die Chance, wieder einen Ortsverein ins Leben (zurückzu)rufen.

Dem Ortsvereinsvorsitzenden Gustel Mechler fehlt bislang noch die "Rückmeldung aus Weinheim", um den Termin für eine Mitgliederversammlung ansetzen zu können.

Eberbach sei ja kein eigenständiger Verein, sondern eine Nachgliederung des Awo-Kreisverbandes. Bislang habe er von Thomas Funk aber noch keinen Bescheid erhalten.

Mechler sagt, er selbst habe verschiedene Leute darauf angesprochen, ob sie in einem Vorstandsteam mitwirken würden, aber niemand sei dazu bereit gewesen. Seit Ablauf seiner durch Wahl legitimierten Amtszeit wirke er nun nur noch kommissarisch als Vorsitzender. Auf die Frage, ob der Awo-Ortsverein seiner Meinung nach tot sei, antwortet Mechler knapp: "Ja".


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