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Eberbach: Wie viel Hallenbad braucht die Stadt?

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Eberbach. (cum) "Hallenbad - was nun?": Unter diesem Titel erläuterte die Alternative Grüne Liste am Mittwochabend im Restaurant am Leopoldsplatz die derzeit zur Diskussion stehenden Varianten zum Erhalt des Eberbacher Hallenbads. 40 Teilnehmer, viele davon aus DLRG und der Schwimmabteilung des Turnvereins, beteiligten sich mit Vorschlägen und Wünschen.

Grundlage der Diskussion war das Gutachten des deutschlandweit anerkannten Bäderexperten Dietmar Altenburg, das im Juli in der Stadthalle vorgestellt worden war. "Denken Sie nicht Richtung Freizeitbad mit Rutsche, Wellen und Sole: Dafür haben Sie in Eberbach das Geld und die Nachfrage nicht", sagte Altenburg damals.

Teuer würden alle Varianten: Die Sanierung 6,1 Millionen, der Neubau eines Sportbads mit vier Bahnen vor allem für Vereine und Schulen 6,8 Millionen, ein Neubau mit fünf Bahnen und Sprungturm wie bisher 7,8 Millionen, ein zusätzliches Multifunktionsbecken zu allen Varianten noch einmal 2,2 Millionen obendrauf. Selbst bei einer Schließung müssten für Abriss und neue Freibadtechnik noch drei Millionen in die Hand genommen werden. So hat es Bäderexperte Altenburg kalkuliert.

Ein zusätzliches, räumlich abtrennbares Multifunktionsbecken war am Mittwoch einer der häufigsten Wünsche. Einen Sprungturm sah DLRG-Mitglied Jörg Schneider für die Kinder und zu Ausbildungszwecken als wünschenswert an. Dafür reicht laut Turnvereinsschwimmer Andreas Kohler aber auch der Turm im Freibad. Gastro und Sauna scheinen an diesem Abend eher entbehrlich, auch wenn sich Schwimmbadfördervereinsvorsitzender Jens Thomson vehement für den Erhalt der Sauna ausspricht. Wünsche wie Rutsche, Massagedüsen, Kletterwand, Unterwasserbeleuchtung und Musikbeschallung gibt es einige. Ein paar nennen das Köpfelbad in Ziegelhausen als mögliches Vorbild. Eine Kopie der Katzenbuckeltherme in Waldbrunn solle das Eberbacher Bad aber auch nicht werden, sagte AGL-Sprecher Peter Stumpf. "Wichtig ist: Was können wir uns leisten?", mahnte CDU-Stadtrat Michael Schulz an. Fördervereinsvorsitzender Thomson brachte eine mögliche Spendensammelaktion zur Unterstützung der Finanzierung ins Spiel.

Schließen will das Hallenbad in dieser Runde wohl keiner: "Wenn wir das Schwimmbad schließen, geht die Attraktivität der Stadt gegen null", sagte Michael Gray. Und das, merkte Annegret Thöne an, mache sie auch unattraktiver für Touristen.

So läuft es, so fasste Stumpf die Diskussion zusammen, wohl auf den Wunsch nach dem Neubau eines Vier-Bahnen-Sportbads mit einem Multifunktionsbecken heraus. Das käme nach der Altenburg-Berechnung auf Investitionskosten von neun Millionen Euro. Das jährliche Betriebskostendefizit der Bäder läge damit immer noch bei mehr als einer halben Million. Mit den Erkenntnissen des Diskussionsabends will die AGL in die Beratungen im Gemeinderat gehen. Stumpf sieht beim Hallenbad inzwischen einen "gewissen Zeitdruck": Beim alten Bad müsse jedes Jahr im Herbst die Statik geprüft werden, ob es überhaupt noch aufmachen dürfe. Die Genehmigung für den Brandschutz läuft fünf Jahre. "Egal ob Sanierung oder Neubau - Planung und Umsetzung dauern auch locker fünf Jahre. Deshalb wird es höchste Zeit", sagte Stumpf.


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