Von Jutta Biener-Drews
Eberbach. Knapp 50 dauervermietete und 155 für Kurz- und Teilzeitparker ausgewiesene Parkplätze fallen mit dem Sanierungsstart am 4. Februar monatelang in der Tiefgarage am Leopoldsplatz weg. Ein weiterer Verlust an 120 Plätzen auf dem Siebeck-Gelände an der Güterbahnhofstraße zeichnet sich beim geplanten Neubau des Kindergartens "Regenbogen" ab. Für Parkplatzsucher wird es in naher Zukunft also extrem eng in der Stadt. Für Entlastung sorgen soll deshalb ein auf zwei Jahre befristetes Provisorium westlich des Rewe-Markts zwischen Bahngleisen und dem Noch-Standort der Firma Riedinger an der Güterbahnhofstraße.
Der Bauausschuss hat am Donnerstag grünes Licht gegeben für die übergangsweise Anlage von knapp 80 Parkplätzen auf dem ungenutzten Grundstück. Ausdrücklicher Wunsch aus dem Gremium: keinen Euro zu viel dafür ausgeben und den Platz auf jeden Fall bewirtschaften.
Völlig kostenlos wird sich das Vorhaben allerdings nicht realisieren lassen, machte Stadtbaumeister Steffen Koch deutlich. Denn an der Verkehrssicherungspflicht kommt die Stadt auch hier nicht vorbei. So müsse zumindest für Beleuchtung und Entwässerung des Geländes gesorgt werden, "damit die Leute trockenen Fußes über den Platz kommen". Koch stellte die Möglichkeit einer Drainage mit Kanalanschluss in Aussicht, um die nicht asphaltierte Fläche bei Regen nicht in Matsch zu verwandeln.
Die Frage der Bewirtschaftung ließ die Verwaltung zumindest teilweise noch in der Schwebe. Aus fast allen Fraktionen - Lothar Jost für die AGL, Rolf Schieck für die SPD und Dietmar Polzin für die Freien Wähler - war die Gebührenpflicht für die entstehenden Parkplätze dringend gefordert worden. Denn dass der Platz sonst von Pendlern vollgeparkt wird, wie Rolf Schieck zu bedenken gab, will man auf jeden Fall verhindern.
Laut Koch sollen diese 77 Stellplätze in erster Linie der Verlagerung dienen: Wer da, wo Parkraum wegfällt, für eine Parkberechtigung bezahlt hat, soll hier Ersatz vorfinden. Und der für sie reservierte Bereich wird entsprechend ausgeschildert. Wie es darüber hinaus aussehen wird, will die Stadt auf sich zukommen lassen. Nur einen Parkautomaten aufstellen wird sie keinesfalls. "Das ist zu teuer", stellte Bürgermeister Peter Reichert fest.
Nicht von der provisorischen Anlage tangiert werden die städtebaulichen Ziele im Sanierungsgebiet Güterbahnhofstraße, wie die Verwaltung klarmachte. Heiko Stumpf (CDU) zeigte sich allerdings von den im Plan noch abgebildeten Riedinger-Gebäuden irritiert. "Die dienen der Feuerwehr als Unterstand während der Baumaßnahme gegenüber und werden dringend gebraucht! Erst danach wird abgerissen", gab Reichert Aufschluss.
Die gute Nachricht des Bürgermeisters zum Schluss der Sitzung: Die Baugenehmigung fürs neue Feuerwehrhaus ist unterwegs. Am Donnerstagabend war sie bereits online einsehbar. Damit sei der Weg frei für das Großprojekt und für ein ganzes "Paket an Ausschreibungen".