Von Martina Birkelbach
Eberbach. Im Schuhhaus Fritz Karl ging am Montagvormittag die Party ab. Spiele, Musik, Polonaise und natürlich immer wieder donnernde Hojas - und am Ende gab’s für die strahlenden Geschäftsinhaberinnen Christiane und Birgit Karl den goldenen Schuhlöffel. Die Kuckucke entführten in den frühen Morgenstunden den Revierleiter der Eberbacher Polizei Gerd Lipponer und seinen Stellvertreter Klaus Großkinsky sowie den Leiter des Ordnungsamts Rainer Menges, Hauptamtsleiterin Anke Steck und den Leiter der Bauverwaltung Karl Emig. Auch die Herrscher der Finanzen - von der Sparkassse Neckartal Odenwald Karlheinz Emig und von der Volksbank Neckartal Steffen Schölch - waren bei der Rosenmontagsaktion dabei. Durchs Programm führte der gute Geist des Schuhhauses, "Lurchi der Fahle" (Sitzungspräsident Ralph Brenneis) der auch auf die Firmen-Chronik (von 1929 bis heute) zurückblickte.
"Reschisserin" Barbara Menges hatte sich mit ihren Ideen für ein buntes Spielprogramm mal wieder selbst übertroffen. Schuhe putzen (alte und verschimmelte), anmalen (ein Kuckuck musste auch drauf) und Schnürsenkel einfädeln galt es zuerst von einigen Teilnehmern zu bewältigen. Großkinsky entwickelte sich nach anfänglichem Zögern ("wie sieht der Kuckuck genau aus") als neuer Picasso von Eberbach. Wenn er es auch nicht lassen konnte, und dem (von Lipponer heimlich gegoogelten) nachgezeichnetem Kuckuck noch (ebenso heimlich) einen Igelsbacher Mecki auf dem weißen Tanzschuh zufügte.
Beim Paar-Parcours mit zusammengebundenen Schuhen sowie bei der folgenden Aufgabe, das jeweils freie Bein zu heben und auf den zusammengebunden Beinen zu stehen, lagen Steck und Emig eindeutig vorne. Zumindest was deren Grazilität betraf, die die enge Verbundenheit der beiden Rathausmitarbeiter zum Ausdruck brachte. Dem Gardetanz folgte ein derart heftiger Applaus für alle Teilnehmer, dass die Siegernamen im Getöse untergingen. Dritte Aktion war ein Tischspiel mit Schuhen. Eine schwierige Angelegenheit, bei der links und rechts und auch der ein oder andere Schuh von den acht Teilnehmern nicht nur einmal verwechselt wurden. Dazu wurde lautstark gesungen. Wer aus dem Takt geriet und wo ein "Schuhstau" oder ein "Loch" entstand, war raus.
Zu Mickey Krauses Hit "Sie hat nur noch Schuhe an" wurden zum Abschluss Waden blind ertastet. Empörung löste das Spiel bei Karin Zielbauer aus, deren zarte Waden für die eines Mannes gehalten wurden.
Nachdenkliche, teils gereimte Worte hatte Lipponer in seinem "Polizeibericht" mitgebracht. Er sprach von Internet, Fakes und Hetze; die "Entwicklung lässt uns nicht kalt, und macht auch vor Fastnacht nicht Halt". Abgerundet wurde sein Vortrag durch ein lautstarkes Geburtstagsständchen für den Revierleiter, der gestern seinen 60. Geburtstag feierte. Als Birgit und Christiane Karl von Geist Lurchi den goldenen Schuhlöffel überreicht bekamen, dankten sie mit leuchtenden Augen und versprachen einen Ehrenplatz für die edle Auszeichnung zu finden. Zum Abschluss gab’s eine zünftige Polonaise durch das gesamte Geschäft, bei der auch die "Schuhausmädels" begeistert mitmachten".