Eberbach. (cum) Es regnete zwar fast durchgehend, dennoch erlebten die Zuschauer am heutigen Fastnachtsdienstag in Eberbach einen farbenprächtigen Umzug. Einiges blieb unter Schirmen und Planen verborgen, doch unter den 69 Zugnummern waren gewaltige Motivwagen, die die Burg Eberbach, den Olymp der griechischen Götter oder das in Mudau prämierte Hexenhaus der Karnevalfreunde Haidebow zeigten. Zahlreiche Fußgruppen, Garden und Karnevalsvereine aus dem Umland zeigten Märchenhaftes und Närrisches.
Gut anderthalb Stunden wälzte sich der Umzug durch die Stadt. Der Regen am Fastnachtsdienstag verhagelte den Narren zwar nicht die Stimmung, drückte aber die Besucherzahl: Nach 10.000 im Vorjahr standen laut Schätzung der Polizei nur 3000 Schaulustige an der Strecke. Auch bei der anschließenden Party bis 19 Uhr auf dem Leopoldsplatz war weniger los. Statt 500 wie im Vorjahr feierten dort nur 300 bis 400. In den Kneipen wurde danach weitergefeiert, brechend voll wurde es aber auch dort nur selten.
Fast reibungslos verlief das närrische Treiben aus Sicht der Polizei. Während des Umzugs hatten die Beamten nichts zu beanstanden. Ein Mann wurde angezeigt, weil er den Ordnungshütern mit hochgerecktem rechtem Arm "Heil Hitler" entgegengeschmettert hatte. Ermittelt wird noch, weil ein Mann auf dem Leopoldsplatz ein Mädchen geohrfeigt haben soll. Gegenüber der Polizei sagte der Mann aber aus, dass das Mädchen ihn zuerst geohrfeigt habe. Jetzt wird wegen zweier mutmaßlicher Körperverletzungen ermittelt. Das Mädchen hat sich noch nicht gemeldet. Ein Heranwachsender und ein 15-jähriges Mädchen wurden wegen Trunkenheit in Gewahrsam genommen. Das Mädchen wurde zur Ausnüchterung ins Krankenhaus gebracht.
Außerdem sprach die Polizei sechs Platzverweise wegen aggressiven Verhaltens aus. Sonst blieb es bei den Fastnachtsfeierlichkeiten laut dem stellvertretenden Revierleiter Klaus Großkinsky "relativ entspannt" und friedlich.