Eberbach. (cum) Bürgerbeteiligung, Attraktivität der Stadt, Familie und Generationen, Klima- und Naturschutz, Verkehr, Wirtschaft und Arbeit sowie Integration: Mit diesen sieben Schwerpunkten geht die Eberbacher Alternative Grüne Liste in den Kommunalwahlkampf. Am Montagabend wurde das Programm für die nächste Wahlperiode von sieben Mitgliedern im Alten Badhaus nach anderthalbstündiger öffentlicher Diskussion einstimmig beschlossen.
Mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz wollen die Alternativgrünen erreichen, indem auch die Ausschüsse des Gemeinderats künftig vermehrt öffentlich tagen. Entscheidungen von großer Bedeutung, etwa zur Windkraft oder zum Hallenbad, sollen durch Bürgerentscheide herbeigeführt werden.
Die Attraktivität der Stadt will die AGL durch ein neues Hallenbad steigern. Die Aufwertung der Innenstadt, insbesondere die Verringerung des Leerstands in der Altstadt, sieht die Liste als eine der wichtigsten Aufgabe der kommenden Jahre. Der Neckarlauer soll aufgewertet und zu einem Treffpunkt für Einheimische und Touristen werden. Um Touristen anzulocken soll das Wander- und Radwegenetz ausgebaut werden.
Listenintern nicht ganz unumstritten war die Forderung nach einem für Eltern beitragsfreien letzten Kindergartenjahr. Fraktionssprecher Peter Stumpf sieht darin eigentlich eine Aufgabe des Landes und taxiert die Kosten dafür grob geschätzt auf 200.000 Euro im Jahr. Dennoch soll die mögliche Einführung geprüft werden. Zudem sieht die AGL trotz des Neubaus des Kindergartens Regenbogen in der Güterbahnhofstraße Bedarf an weiteren Kinderbetreuungsplätzen.
Spielplätze sollen erhalten, die Möglichkeit eines Indoor-Spielplatzes in der Hohenstaufen-Sporthalle ausgelotet werden. Auch bessere Räume für den Jugendtreff, der bislang im Keller der Dr.-Weiß-Schule untergebracht ist, hat die AGL auf ihrem Merkzettel. Beim Klima- und Naturschutz sieht die AGL einen Bürgerwindpark auf dem Hebert als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Ziel sei es, mit dezentraler erneuerbarer Energie aus Wind, Sonne und Nahwärme sowie effizienter Gebäudedämmung und -technik Eberbach zu einer klimaneutralen Kommune zu machen. Zur Sicherung der Artenvielfalt sollen fünf Prozent der Flächen des Stadtwalds von der forstwirtschaftlichen Nutzung ausgenommen werden; laut Christian Kaiser ist es bislang etwa die Hälfte davon.
Beim Verkehr wollen sich die Alternativgrünen für bessere Busanbindungen, Barrierefreiheit und mehr Tempo-30-Zonen, vor allem in Wohnstraßen, stark machen. Der Radverkehr soll durch die Aufstellung von abschließbaren Radboxen für teure Räder am Bahnhof unterstützt werden.
Zur Förderung von Wirtschaft und Arbeitsleben müsse das schnelle Internet weiter ausgebaut werden. Auch so genannte "weiche Standortfaktoren" wie die medizinische Versorgung zählten dazu. Die Integrationsarbeit mit Einwanderern durch Ehrenamtliche und Vereine soll weiter unterstützt werden, um ein konfliktfreies Miteinander zu sichern.
"Kritisch, zupackend, vorausschauend für unsere Stadt" - so wirbt die AGL auf ihren Flugblattentwürfen für sich. Auf Plakate will die Liste auch in diesem Wahlkampf weitgehend verzichten; lediglich zehn große sollen an den Plakatständern der Stadt aufgeklebt werden.
In die heiße Phase des Wahlkampfs geht es im Mai. Samstags, 4., 18. und 25. Mai präsentiert sich die AGL von 10 bis 13 Uhr mit Infoständen auf dem Neuen Markt. Am Samstag, 11. Mai, steht sie auf dem Leopoldsplatz Rede und Antwort. Am Montag, 13. Mai, sollen bei einem unterhaltsamen Abend um 19 Uhr in der Ratsstube zur Traube die Kandidaten der Liste öffentlich vorgestellt werden. Im Internet ist die Liste unter www.agl-eberbach.de vertreten.