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Eberbach: Tempo 30 auf noch mehr Straßen?

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Von Christofer Menges

Eberbach. Tempo 30 könnte bald auch für die verkehrsbelastete Beckstraße und die untere Schwanheimer Landstraße kommen. Möglich macht das ein Urteil des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofs zu den städtischen Lärmaktionsplänen. Zum einen wurden durch das Urteil die Lärmgrenzwerte abgesenkt, ab denen Tempolimits verhängt werden dürfen. Zum anderen bekommen die Gemeinden mehr Macht, wenn sie Tempolimits einführen wollen. Durch das Urteil sind die Gemeinden künftig in der Pflicht, den nach den Plänen festgestellten Lärm einzudämmen.

Fünf Dezibel machen den Unterschied: Galten bislang 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel in der Nacht als Lärm, gegen den etwas getan werden könnte, sind es jetzt 65 Dezibel tagsüber und 55 nachts, gegen die etwas getan werden muss. War es vorher nur die Hirschhorner Landstraße, in der es lauter als erlaubt war, fällt jetzt auch die Friedrichsdorfer Landstraße darunter, in der nach langem Ringen ohnehin Tempo 30 eingeführt werden soll. In der Brückenstraße gilt bereits ein Tempolimit. Zusätzlich kommen nun aber noch die Beckstraße, die untere Schwanheimer Straße bis zur Scheffelstraße, und die Neckarstraße vom Kreisel bis zur B 37 in Frage.

Wenn die Gemeinde aufgrund des neuen Lärmaktionsplans zu dem Schluss kommt, dass dort zum Lärmschutz ein Tempolimit eingeführt werden soll, dürfen nun auch übergeordnete Behörden ihre Zustimmung nicht mehr verweigern, wie es in der Friedrichsdorfer Landstraße lange der Fall war.

Die geforderte Änderung des Lärmaktionsplans könne "für viele Bürger Eberbachs Verbesserungen bringen", sagte Bauverwaltungsleiter Karl Emig am Donnerstag im Gemeinderat. Gleichzeitig machte er aber auch seinem Unmut Luft, dass noch nicht einmal ein Jahr nach der ersten Fassung nachgebessert werden muss: "Wenn das vor einem halben Jahr schon vorgelegen hätte, als es um Tempo 30 in der Friedrichsdorfer Landstraße ging, hätten wir uns Stunden an Diskussionen in der Bevölkerung und im Gemeinderat gespart!"

CDU-Stadtrat Patrick Joho findet Tempo 30 auch für die "Verkehrssicherheit in so engen und vielbefahrenen Straßen sinnvoll". In den Ortsteilen, wie von dem Polizisten angeregt, lässt sich Tempo 30 aufgrund des Lärmaktionsplans aber eher nicht durchsetzen. Laut Bauverwaltungsleiter Emig sind darin nur Hauptverkehrsstraßen mit mehr als 8000 Fahrzeugen am Tag erfasst. Bürgermeister Peter Reichert will Tempo 30 für die Pleutersbacher Ortsdurchfahrt aber bei der nächsten Verkehrsschau mit auf den Zettel nehmen.

Jetzt mahlen erst einmal die bürokratischen Mühlen: Erst wird der Lärmaktionsplan für gut 2000 Euro vom Ingenieurbüro Koheler & Leutwein aktualisiert. Dann dürfen Behörden und Bürger dazu Stellung nehmen. Dann kann der Gemeinderat den Plan beschließen. Und je nachdem, was dabei herauskommt, kann sich die Stadtverwaltung daran machen, weitere Tempo-30-Zonen in Eberbach einzuführen. In punkto Beckstraße und Schwanheimer Landstraße will Ordnungsamtsleiter Rainer Menges aber "dem Kreis auf die Füße stehen, damit das auch vorangeht", kündigte er am Donnerstag an.


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