Waldbrunn/ Eberbach/ Oberzent (hof) Mit dem Markgrafenwald im Rücken bekräftigen Christdemokraten aus Eberbach, Oberzent, Schönbrunn und Waldbrunn kreis- und gar Landesgrenzen überschreitend ihr "Nein zur Windkraft im Odenwald!".
Die CDU-Verbände aus Eberbach, Oberzent, Schönbrunn und Waldbrunn hatten ihre Forderung nach einem "Moratorium zum Windkraftausbau" veröffentlicht und sich noch am gleichen Abend am Fuß des Katzenbuckels getroffen, um ihr "Nein zur Windkraft im Odenwald" an einem symbolträchtigen Ort zu dokumentieren - am Katzenbuckel-Kreisel an der Gerd-Mosca-Straße zwischen Waldkatzenbach und Strümpfelbrunn. Anschließend trafen sich CDU-Funktionäre mit Bürgern und Wahlkandidaten im Sockenbacher Hof.
Die CDU-Verbände aus den vier Kommunen halten in dem Moratorium fest, dass "ein konzeptloser Bau weiterer Windräder im Odenwald, ohne dass gleichzeitig ausreichend Speichermöglichkeiten zur Verfügung stehen, vor allem den Investoren nutzt, bzw. denjenigen, die Geld zur Beteiligung an den Windparks haben. Dies trägt tatsächlich nur wenig zur CO2-Reduzierung bei."
Da die im Odenwald derzeit in der Diskussion befindlichen Standorte zum UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald bzw. Naturpark Neckartal-Odenwald gehören und da die Waldgebiete auf den Gemarkungen Eberbach, Oberzent, Schönbrunn und Waldbrunn eng miteinander verzahnt seien, bildeten sie nicht nur unter Naturschutzgesichtspunkten eine Einheit. Es gelte daher länderübergreifend die noch intakten, zusammenhängenden Waldgebiete zu erhalten.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Waldbrunner Gemeinderat, Andreas Geier, stellte die Parteifreunde Georg Hellmuth (Vorsitzender) und Michael Schulz (Fraktionssprecher) von der CDU Eberbach, aus Oberzent den Fraktionsvorsitzenden in der Stadtverordnetenversammlung, Oliver von Falkenburg und von der CDU Schönbrunn die Vorsitzende Karin Koch vor.
Geier erinnerte an die Historie der Planungen für den Windpark im Markgrafenwald bis hin zum "Augstel" auf Eberbacher Gemarkung. Eingangs waren 14, später nur noch zwölf Windkraftanlagen geplant worden.
Geier erwähnte auch den seit 2014 stehenden Windmessmast der 100 Meter hoch sei. Die geplanten Windräder seien mit einer Nabenhöhe von 200 Metern bzw. 240 Metern noch sehr viel höher, wodurch eine massive optische Beeinträchtigung des Landschaftsbildes zu erwarten sei. Oliver von Falkenburg erläuterte die Ausgangslage im Land Hessen. Die schwarz-grüne Landesregierung unter Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) habe beschlossen, zwei Prozent der Landesfläche für Windkraftnutzung vorzusehen. Oberzent, als jüngste Stadt Deutschlands, solle nun mit Arealen bei Etzean und im Katzenwinkel dazu beitragen und somit knapp vier Prozent der Stadtfläche für Windkraft bereitstellen.
Georg Hellmuth und Michael Schulz aus Eberbach sagten, dass man nicht grundsätzlich gegen Windkraft sei, diese Form der Energiegewinnung im Odenwald aber keinen Sinn mache, sondern lediglich die Landschaft zerstöre.
Daher stehe man bei diesem Thema auch ganz bewusst gegen die Bundes- bzw. Landespolitik der CDU. Man sehe sich der Sache und Argumenten verpflichtet ohne ideologische Scheuklappen zu tragen.
Es sei bezeichnend, dass inzwischen mehr Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) auf der offenen CDU-Liste für den Eberbacher Gemeinderat kandidieren, als bei den Grünen.
Karin Koch sprach an, dass in Schönbrunn aktuell zwar keine Windkraftanlagen geplant seien, man allerdings optisch stark vom Standort Hebert beeinträchtigt würde.