Von Rainer Hofmeyer
Eberbach. Eigentlich hätten die Bagger schon längst zugegriffen und der Baugrund wäre stabilisiert worden. Nach der Freigabe des Stadtmauer-Fundaments an der Bahnhofstraße 2 durch die staatlichen Denkmalschützer hätte die Baufirma längst die stählernen Greifer an die alten Steine legen und das kleine Stück Stadtgeschichte auf einer Deponie entsorgen können. "Keine prächtige oberirdische Stadtmauer" - also werden die Steine lediglich dokumentiert und können fortgeschafft werden, so das amtliche Statement. Doch es gab Diskussionen in der Bevölkerung. Dann entschied sich die Stadt: Das Fundament soll im Einzelnen erfasst und im Stadtbauamt gesichert werden.
Per Hand und Stein für Stein - das bedeutet eigentlich Mehrkosten für Bauherr Necmeddin Aydemir. Der ließ durch seinen Architekten Peter Kluge ein Angebot der Baufirma erstellen. Die vorsichtige Handarbeit kostet rund 3500 Euro. In der Konsequenz für ihren Extra-Wunsch wird die Stadt diese Kosten übernehmen. Da zwischenzeitlich die Arbeiten in der Baugrube ruhten, ist der Bauunternehmer jetzt an einer anderen Baustelle zugange. Das bedeutet eine weitere Verzögerung an der Ecke zur Hauptstraße, wo man schon im dritten Jahr auf einen sichtbaren Fortschritt nach oben wartet.
Auch an der Frage der Ablösung von Stellplätzen hat der Fortgang bislang geklemmt. Offenbar zeigt sich hier aber eine positive Wendung. Am Scheuerberg gibt es ein Gelände für sieben Kfz-Plätze, das vom Bauherrn käuflich übernommen werden kann. Ein Bauantrag für das betreffende Areal ist wohl schon unterwegs. Die Stadt hat Zustimmung signalisiert. Bleibt nach der ersehnten Baugenehmigung für das Wirts- und Wohnhaus vom Januar letzten Jahres immer noch die Baufreigabe, für die noch die Prüfstatik eines Mannheimer Ingenieurbüros vorliegen muss.