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Schönbrunn: Zahlen oder die Kinder selbst zum Kindergarten fahren?

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Von Felix Hüll

Schönbrunn. Jetzt sind die Elternvertreter dran - sie sollen prüfen, ob die Mütter und Väter von Kindergartenkindern bereit sind, alle einen um 9,5 Prozent höhren Gebührensatz zu bezahlen, damit einige der Kinder aus Allemühl, Schönbrunn und Schwanheim durch einen öffentlichen Beförderungsdienst morgens zur Einrichtung in Haag oder Moosbrunn gefahren und entsprechend wieder zurück gebracht werden.

Die Verwaltungsvorlage dazu hat der Gemeinderat bei den Gegenstimmen von Karin Koch und Jürgen Dinkeldein jetzt so beschlossen. Das Thema hatte den Rat schon im März und April beschäftigt. Busdienstleister VRN hatte zum März sein bisheriges Angebot kostenpflichtig gestellt. Nun folgte eine Entscheidung über die Angebote privater Dienstleister, die Kinder in eigner Haftung befördern würden. Eine extra Betreuungsperson wäre dabei nicht mehr erforderlich.

Von fünf in Frage stehenden Anbietern blieben zwei übrig: Die Elisabeth Wolfert GmbH aus Meckesheim würde den Transportservice bei Jahreskosten von gerundet 15.276 Euro anbieten. Die Schwanheimer Firma Sahin Akcelik für jährlich 11.133 Euro. Sie hat laut Bürgermeister Jan Frey seit drei Wochen die erforderliche Lizenz des Landkreises.

Die Gemeindeverwaltung ging bei ihren Gesprächen von 25 Schließtagen und monatlich 21 Beförderungstagen aus. Während der Ferien entfällt der Dienst. Für die Gemeinde wichtig ist, dass dieses Fahr-Angebot kostenneutral bleibt.

Um dies zu gewährleisten, müssten die Kindergartengebühren für Über-Dreijährige (Ü 3) zum 1. September um 9,75 Prozent angehoben werden. In der Regelgruppe wäre dies etwa ein Anstieg von 102,50 auf 112,50 Euro beim ersten Kind, von 51,50 auf 57 Euro beim zweiten Kind.

Bei verlängerten Öffnungszeiten stiege die Gebühr an von 128,50 auf 141,50 Euro, bei der Ganztagesbetreuung von 270 auf 297 Euro - jeweils beim ersten Kind.

Bürgermeister Frey erklärte, man habe sich nicht dem Vorwurf aussetzen wollen, dieses Angebot nicht weiterverfolgt und dem Gemeinderat nicht zur Entscheidung unterbreitet zu haben. Rat Jürgen Dinkeldein kritisierte, dass "wegen einer Handvoll Kinder" alle Ü 3-Eltern auch in Mooosbrunn und Haag höhere Kosten tragen sollten.

Rätin Karin Koch (CDU) meinte, sie halte es für nicht sachgerecht, eine öffentliche Beförderung anzubieten, zumal es wohl nur noch um ein Kind gehe, dessen Eltern kein Fahrzeug aufbringen können und das im September ohnehin zur Schule gehe. "Für ein Kind zahlen alle - wenn die Eltern das so wollen, soll’s so sein." Rat Ingo Kreutzer (CDU): "Eigentransport ist die bessere Lösung".

Bürgermeister Frey: "Jetzt schau’n wir mal, wie weit die Solidarität geht."


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