Eberbach/Heidelberg. (fhs) Wie oft hört man die Klage, dass Eberbach in seinem Umfeld viel zu wenig Wert geschätzt wird, dass selbst die eigenen Bewohner zu selten auf Vorzüge und Attraktivität des 14.600- Einwohner-Städtchens am Neckarknie aufmerksam machen, ja, eher geneigt sind, deren Licht unter den Scheffel zu stellen.
Wir listen fünf Gründe auf, warum Eberbach anderen Orten durchaus selbstbewusst die Stirn bieten kann, und fünf Punkte, bei denen noch Luft nach oben besteht:
> Die Lage: Gelegen am Fluss, umgeben vom (Oden-)Wald inmitten weitestgehend noch erhaltener Natur positioniert sich das gerade mal 30 Kilometer von Heidelberg und 25 Kilometer von Mosbach entfernte Mittelzentrum als attraktiver Wohnstandort.
> Die Infrastruktur: Eberbach hält sämtliche fünf in Baden-Württemberg angebotenen Schularten vor, ergänzt um den Sitz der Berufsschule. Es hat ein reges Vereins- und Kulturleben, bietet Sportstätten und hat trotz Verlusten von Institutionen wie etwa der Kriminalpolizei oder des Notariats nach wie vor ein Krankenhaus, das mit 18 Millionen Euro gerade ausgebaut wird.
> Die Vielfalt: In Eberbach mit seinen neun Ortsteilen neben der Kernstadt gibt es unterschiedlichste Bewohner, die durch viele vor Ort vorhandenen Institutionen miteinander im Austausch leben (Kirchen, Vereine, Unternehmen, Asylkreis, Städtepartnerschaftskontakte, Volkshochschule, Feste wie den Ende August anstehenden (Traditions-)Kuckucksmarkt.
> Die Lebensgrundlagen: Die Versorgung sowohl mit Arbeitsplätzen wie mit Waren des täglichen Bedarfs aber auch Konsumgütern ist gesichert; 2018 verzeichnet die Statistik ein Plus von 7,9 Prozent mehr Ein- als Auspendler und insgesamt 6948 Arbeitsplätze.
Die Grundstückspreise und die Verfügbarkeit von Bauland sind in Eberbach vergleichsweise günstiger als etwa im direkter Nachbarschaft von Heidelberg bei gleichzeitig guter Verkehrsanbindung in die Zentren Mannheim, Heidelberg, Frankfurt und Heilbronn.
> Zu schaffen macht den Verantwortlichen die Zukunft von Einrichtungen wie Hallenbad, Betreutem Seniorenwohnen (Dr-Schmeißer-Stift) und Innenstadtentwicklung.
Geduld erfordert der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die in den Ortsteilen auf unterschiedlichem Niveau vorhanden ist und mit Hilfe des fibernet.rnk in dessen Zeitplan eher langsam gedeiht.
Noch wenig ausgelotet ist eine grenzübergreifende Zusammenarbeit mit der hessischen 10.000- Einwohner-Stadt Oberzent in nächster Nachbarschaft zu beiderseitigem Nutzen.
Einen Ruf haben sich Eberbacher intern wie auswärts für ihre ausgeprägte Kritik-Leidenschaft erworben.
Historisch aktenkundig ist die anhaltend schwierige finanzielle Situation der Stadt mit vielen Pflichtaufgaben.