Von Marcus Deschner
Neckargerach. In der katholischen Kirche St. Afra in Neckargerach hat Pfarrer Matthias Stößer mit einem Festgottessdienst am Pfingstsonntag sein silbernes Priesterjubiläum gefeiert. Der 53-jährige wirkt seit zehn Jahren als Pfarrer in Eberbach und ist seit dem Zusammenschluss mit den Pfarrgemeinden Waldbrunn und Neckargerach zur Seelsorgeeinheit Neckartal-Hoher Odenwald Edith Stein auch deren Leiter.
Stößer zelebrierte den gut besuchten Gottesdienst mit Kooperator Pavo Ivkic und Diakon Joachim Szendzielorz. Über 80 Sänger der Kantorei Eberbach, die Kirchenchöre Neckargerach und Waldbrunn unter Volker Benz und Ministran-ten aller vier Gemeinden der Seelsorgeeinehit wirkten an der Feier mit. Die Orgel spielte Bezirkskantor Severin Zöhrer, Saxofonist war Nicolai Pfisterer.
In seiner Festpredigt ging Pavo Ivkic auf eine kürzlich in der Rhein-Neckar-Zeitung erschienene Schlagzeile zum Thema "Wie wir im Jahr 2030 leben" ein. Immer mehr werde von Maschinen oder Robotern erledigt. Ein Mensch ohne Geist, gar ein Priesterroboter, sei aber nicht vorstellbar. Ivkic erinnerte an die Bedeutung des Festes Pfingsten mit dem Gedenken an das Entsenden des Heiligen Geistes. Nur Gottes Gegenwart führe "menschliches Bemühen zum Gelingen". Ivkic bat um den Beistand des Heiligen Geistes, den nur Menschen und eben keine Roboter empfangen könnten.
Der Kooperator blickte auf Stationen des von der Bergstraße stammenden Priesterjubilars zurück. Nach Theologiestudium in Freiburg und Wien und kirchlichem Examen sowie zwei theologischen Gemeindejahren in Mannheim und Rauenberg sei Stößer im Mai 1991 durch Handauflegen des Bischofs Priester geworden. "Das kann man am Roboter nicht", schlug Ivkic wieder den Bogen zu seinen Anfangsgedanken.
Unzählige Kinder habe Stößer seither getauft, Hände von Kranken und Sterbenden gehalten und zahlreiche Ehen gespendet. So habe er viele Menschen auf ihrem Weg zu Gott begleitet. "Das ist all das, was Du an Deinem Beruf liebst", sagte Ivkic . Er dankte auch für "die mitbrüderliche Achtsamkeit". Stößers stete Gelassenheit würdigte stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Michaela Kappes. Sie überreichte dem Musical-Liebhaber einen Gutschein: "Damit die Work-Life-Balance stimmt". Kappes und Pfarrgemeinderätin Karin Heiler übergaben auch einen symbolischen 250-Euro-Spendenscheck für die Priesterausbildung in Peru. Für die Ministranten der Seelsorgeeinheit gratulierten Philipp Landgraf und Lukas Hehl mit zwei selbst gebastelten Dioramen, in denen Gutscheine für Pfarrer Stößer und seinen Kooperator Ivkic für eine gemeinsame Radtour mit allen Ministranten steckten. Gemeindereferentin Cäcilia Weisbach sprach für die hauptamtlichen Mitarbeiter Glückwünsche aus. Die Kinder der fünf Kindergärten sangen dem Jubilar ein Lied. "Viel Glück und viel Segen" ertönte dann in der Kirche bei den Glückwünschen für Matthias Stößers Mutter, die an diesem Tag Geburtstag hatte. Stößer dankte für all die guten Wünsche. Er verkündete zudem, dass Pfarrer Pavo Ivkic im April seine "Inkardination" von der Erzdiözese Freiburg erhalten hat. Bislang musste dieser alle zwei Jahre wieder neu die Zustimmung des Bischofs seiner Diözese in Kroatien einholen, um hier bleiben zu können. Anschließend lud der Jubilar alle Gottesdienstbesucher zum Mittagessen in den Gemeindesaal ein.
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