Eberbach. (MD) Seit Samstag ist der Zugverkehr auf der Strecke Mosbach-Neckarelz bis Eberbach gesperrt, Ende Juli wird die Sperrung sogar noch bis zum Bahnhof Neckargemünd ausgeweitet. Grund dafür sind umfangreiche Arbeiten an den Schienensträngen, am Gleisbett und in den Tunnels.
Während der bis voraussichtlich 11. September dauernden Maßnahmen ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Jeweils zwei Busse verkehren im Halbstundentakt zunächst zwischen dem Neckarelzer und dem Eberbacher Bahnhof. Die Busse sind auf die Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten an den jeweiligen Bahnhöfen abgestimmt und fahren in den dazwischen liegenden Gemeinden nicht immer die Bahnhöfe, sondern häufig auch andere zentral liegende Haltepunkte an.
Vergangenen Samstag nahm der Schienenersatzverkehr via Bus erstmals seinen Betrieb auf. "Das hat bis jetzt alles einwandfrei geklappt", gab ein in Eberbach um die Mittagszeit befragter Busfahrer Auskunft. Er und seine Kollegen wechselten sich in Acht-Stunden-Schichten auf der Strecke ab. Keiner der zwei Busse sei bislang auf der Etappe voll gewesen. "Nur ein Fahrzeug hätte an diesem Samstagmorgen wohl auch gereicht". Die Bahn fahre nicht nur mit eigenen Bussen, sondern habe etliche Fahraufträge auch an private Unternehmen vergeben.
Die Fahrgäste haben sich nach den Erfahrungen des Berufskraftfahrers ziemlich schnell an den Ersatzverkehr gewöhnt. Schwierigkeiten habe es nur mit Flüchtlingen gegeben, die die Umstellung von der Schiene auf die Straße nicht ganz so schnell verinnerlicht hätten. Verärgert war hingegen eine Gruppe aus Neckargerach, die nach dem Besuch der Heidelberger Schlossbeleuchtung zurück wollte und um Mitternacht in Eberbach vergeblich auf die angekündigten Busse wartete: "Kein Bus, keine Information, das ist halt die Deutsche Bahn", schimpfte ein Mann.
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