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So schöne Rindviecher beim Eberbacher Kuckucksmarkt (plus Fotogalerie)

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Hingebungsvoll krault und bürstet die siebenjährige Anna-Lena Lessle aus Neunkirchen/Neckarkatzenbach Nummer 21. Nummer 21 heißt Lucie und ist "ein Jahr und ein knappes halbes" alt. Anna-Lena ist zum ersten Mal bei der Fleckviehrinderschau dabei. Warum sie aus den rund 100 Rindern des Betriebs ihres Vaters Wolfgang Lessle ausgerechnet Lucie ausgewählt hat ist ganz klar: "Sie ist von den Flecken her sehr schön, und sie legt sich nicht immer so in den Dreck".

70 Rindviecher - allesamt Kühe, also Damen - zehn Ringe (so heißt der "Laufsteg" dieser Bewertungsschau), über drei Stunden harte Arbeit: gegen 13 Uhr stehen gestern die zwei Sieger der Fleckviehrinderschau 2016 im Rahmen des 81. Kuckucksmarktes fest: Nummer 22 der Freud-Jungmann GbR aus Spechbach belegt den ersten Platz in der Kategorie Jungrinder; Nummer 60 von Michael Hen-rich aus Waldbrunn/Oberdielbach ist das beste tragende (oder frisch besamte) Tier.

Mit einem lauten "Muh" danken die beiden Tiere, als ihnen Bürgermeister Peter Reichert die Pokale überreicht. Vier Ringe mit Jungrindern (die noch nicht gekalbt haben) und sechs Ringe mit den älteren liegen hinter den Preisrichtern Markus Werner (Zuchtinspektor Rinderunion Baden-Württemberg) und dem Landwirt Eckhard Sperr aus Satteldorf.

Oft fiel ihnen die Entscheidung nicht ganz leicht, aus jedem Ring eine Siegerin zu prämieren. Geprüft wird die Bemuskelung, die Fundamente - also die Beine - der Körperbau und die Euteranlage. "Insgesamt muss die Kuh eine gewisse Harmonie ausstrahlen, und die Proportionen müssen passen", erklärt Werner.

Lucie ist im dritten Ring an der Reihe. Und auch wenn sie nicht Ringsiegerin wird, weil sie noch nicht so ausgereift ist, erhält sie besonderes Lob für ihren Gang. Die ersten Teilnehmer sind schon gegen 8.30 Uhr in das Sportgebiet in der Au angereist. Darunter auch Walter Mehl aus Buchen/Unterneudorf mit mehreren Rindern. "Wir haben um sechs Uhr aufgeladen", sagt Erkan Aydin, der ihn begleitet. Sieben Rinder haben sie dabei, "mehr war zeitlich und auch logistisch einfach nicht möglich". Zwei Wochen lang haben die beiden mit den Rindviechern das "Laufen geübt", dann wurde das Waschen und Bürsten trainiert, denn alle wollen sauber in den Ring. Mit dabei ist natürlich auch Siegfried Hess aus Schönbrunn, der seit Jahren gemeinsam mit der Stadt Eberbach Hauptorganisator der Schau ist. Neben seinen am "Schönheitswettbewerb" teilnehmenden Rindviechern hat er auch drei Kälber und drei Kühe zum Anschauen mitgebracht.

Kälbchen Paul beispielsweise ist gerade mal erst zwei Wochen alt, und auch wenn er fast die gesamte Veranstaltung verschläft, freuen sich insbesondere die Kinder an seinem Anblick. Kinder gibt es übrigens viele, die in die Au gekommen sind. Ebenso sind viele externe Züchter anwesend oder Bürger, die einfach nur mal schauen wollen. Neben Lessle, Mehl und Hess sowie den Siegern Freud-Jungmann und Henrich gehören Arnold Heck aus Limbach-Wagenschwend und Otto Hennegriff aus Limbach-Balsbach zu den Teilnehmern. Mit dabei ist auch Matthias Ruck von der Rinderunion. Er ist für die schriftliche Organisation zuständig.

Am Ende des sonnigen und nicht zu heißen Vormittags freuen sich alle Rindviecher über Plaketten, die zehn Ringsieger über kleine Pokale und Nummer 22 und 60 natürlich über die großen Pokale, die wie auch "Antriebsgelder" von der Stadt und zahlreichen Sponsoren gespendet wurden. Anna-Lena krault weiter Lucie und freut sich über die Plakette und das Extralob.


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