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Eberbach: Zaun soll Wildschweine künftig fernhalten

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Von Peter Bayer

Eberbach. Was tun gegen die wiederholten Verwüstungen der Gräber auf dem Eberbacher Friedhof durch Wildschweine? Mit diesem Thema beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag. Nach längerer Diskussion beschlossen die Stadträte - bei einer Enthaltung - einen festen schwarzwalddichten Stabmattenzaun aufzustellen. Da der Friedhof nur etwa zur Hälfte von einer Mauer umgeben ist, seien große Strecken einzuzäunen. Die Kosten dafür liegen bei rund 45.000 Euro. Weitere Angebote sollen bis Ende der Woche eingeholt werden.

Die Würde des Ortes stark beeinträchtigt sieht Bürgermeister Peter Reichert durch die Verwüstungen. Einzige praktikable Lösung, die Borstentiere von ihren unerwünschten Besuchen abzuhalten sei ein Zaun. Alternative abschreckende Maßnahmen erachte er als weniger Erfolg versprechend bzw. nicht realisierbar. Eine jagdliche Lösung stufte der Bürgermeister, der selbst im Besitz eines Jagdscheins ist, dort als sehr schwierig ein. "Eine Kugel fliegt fünf Kilometer", wies er auf die Gefahren bei einem Fehlschuss hin. Eine Bejagung bringe nur kurz Besserung, aber keine Ruhe. Fast alle "Verstänkerungsmittel" basieren auf Buttersäure, das sei den Friedhofsbesuchern nicht zuzumuten. Und das ausgebrachte Tongranulat habe keinen Erfolg gebracht.

Eine schnelle Lösung forderte auch Georg Hellmuth (CDU). Ein Zaun würde seines Erachtens das Problem nur verlagern. Das Ergebnis sei größerer Schaden in anderen Gebieten. Es gehe zum einen darum, die Verwüstungen durch die Sauen zu verhindern, aber auch um eine Reduzierung des Bestandes. Er wollte vom Bürgermeister wissen, ob Jäger bereit wären für eine Ansitzjagd mit Kugelfang. "Die Jäger sehen das nicht so", sagte Reichert, der diese im Vorfeld explizit danach gefragt habe. Mit einem Elektrozaun würde man das Problem nicht ganz in den Griff bekommen. "Ein Frischling schlüpft durch und die Bache nach - die spürt den Stromschlag nicht", so Reichert.

Bei immerhin 635 Meter Zaun möchte Benjamin Müller (Freie Wähler) einen Schnellschuss vermeiden. Er wollte wissen, ob in den 45.000 Euro Nebenkosten enthalten sind. "Muss es anthrazit sein? Verzinkt würde reichen", regte er an. "Material und Baukosten sind drin, der Bauhof nicht", informierte Reichert.

Lothar Jost (AGL) wollte wissen, ob dort oben Wildschweine bereits fest wohnen oder ob sie herströmen. "Schwer zu beantworten", fand Reichert, während sich Georg Hellmuth durchaus vorstellen kann, dass sich in dem Gebiet bereits einige permanent aufhalten. Der Ohrsberg sei für die Sauen sehr angenehm, so der CDU-Stadtrat, der sich daher erneut für einen "enorm günstigeren" Elektrozaun aussprach.

"Die Population ist immens, hat man sich schon Gedanken über die Gründe gemacht?", fragte Susanne Lehn (Freie Wähler). Das sei ein großes Thema in Europa, so Reichert. Die Wildschweine würden häufiger werfen und mehr.

Eine von Klaus Eiermann (SPD) angeregte finanzielle Entschädigung für mehrfach Betroffene wolle man prüfen, so Reichert.

"Ein Elektrozaun ist machbar, aber keine dauerhafte Lösung. Ein fester Zaun ist die dauerhaftere Lösung", sprach sich Peter Reichert letztlich noch einmal für die vorgeschlagene Lösung aus. "Den Zaun aufstellen und gut ist’s". Der Meinung von Kerstin Thomson stimmten, mit einer Ausnahme, dann auch die anderen Gemeinderäte zu.


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