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Eberbacher Hallenbad: Förderverein plädiert für Neubau

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Von Martina Birkelbach

Eberbach. Die Infoveranstaltung zum Thema Hallenbad von Stadt und Stadtwerke hat Jürgen Creß nicht überzeugt. Architekt Gerhard Richter stellte Ende Oktober in der Stadthalle seine Studie zur Bestandssicherung bzw. Bestandssanierung vor, eine von der Stadt in Auftrag gegebene abgespeckte Sanierungsvariante.

Laut Creß, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Eberbacher Schwimmbäder, war die Studie "gut und verständlich", gefehlt hat ihm "definitiv eine Gegenüberstellung für einen Neubau". Außerdem hätte er sich gewünscht, dass auch Schulen und Vereine ein Statement abgeben hätten können, warum ihnen das Bad so wichtig ist. Seit drei Jahren ist der Förderverein aktiv, inzwischen zählt der Verein rund 100 Mitglieder. Um auf das Hallenbad aufmerksam zu machen, gibt’s immer wieder Aktionen.

So haben 15 Schulanfänger vom Kindergarten Regenbogen tollen Baumschmuck gebastelt und sich gestern Vormittag mit vier Erzieherinnen auf den Weg ins Hallenbad gemacht. Engel aus Pappe und Holz, verschiedene bunte Sterne, kleine Tannenbäume und Goldketten mit dabei. "Ich freue mich, dass ihr da seid", wurden sie von Creß begrüßt.

Bereits zum dritten Mal hat er Kinder zum Weihnachtsbaumschmücken eingeladen. Der Kindergarten Arche Noah war schon da, im vergangenen Jahr die Grundschul-Förderklasse der Dr.-Weiß-Schule. Die Regenbogenkinder schmückten den Riesenbaum auf der geschützten Terrasse des Freibads voller Elan. Binnen Minuten wurde er zu einem wunderschönen Weihnachtsbaum verwandelt. Bewundert wurden sie dabei von den gerade schwimmenden Gästen des Hallenbads. Der Förderverein hat den Baum gespendet, die Stadtwerke haben die Lichterketten angeschlossen. Nach vollendetem Werk sangen alle lautstark "Oh Tannenbaum".

Drinnen gab’s dann Brezeln, von den Pächtern des Cafés im Badezentrum Andrea Hertel und Michael Reinig gespendet, sowie Kaffee für die Erzieherinnen. Außerdem bekam jedes Kind noch einen Schokoladennikolaus, den die Stadtwerke spendiert hatten. Creß versprach zudem, noch Weihnachtsplätzchen zu backen und spätestens Anfang kommender Woche im Kindergarten abzuliefern.

Für Creß steht fest: "1,6 Millionen Euro für einen Umbau, plus 1,3 Millionen Euro für eine energetische Sanierung - für das doppelte an Kosten, etwa 6 bis 7 Millionen Euro, könnte man einen Neubau errichten, mit Kinderbecken." Die Sanierung sei für zehn bis 15 Jahre angelegt, ein Neubau für über 40 Jahre; "und ein Neubau hat auch energetisch eine noch bessere Wirkung".

Für eine Sanierung hätte es zudem im vergangenen Jahr eventuell Fördergelder des Bauministeriums gegeben, "dieses Jahr ist das vorbei". Die Zinsen lagen laut Creß Ende Oktober für Kommunen bei 0,31 Prozent. "Das Geld für die Zinsen wäre locker durch die energetische Sanierung wieder reingekommen", sagte er. Der Fördervereinsvorsitzende plädiert jetzt ganz klar für einen Neubau. "Das ist eine größere Chance, auf lange Sicht das Hallenbad zu erhalten. Es eilt nicht, aber in den nächsten zwei Jahren sollte eine Entscheidung getroffen werden; wir haben auch eine tolle Lage mit unserem Hallenbad."

40 Gruppen - Schulen, Vereine und Gesundheitskurse - seien pro Woche im Hallenbad gemeldet. Beim Hohenstaufen-Gymnasium zum Beispiel steht Schwimmen auf dem Lehrplan. Wenn es kein Bad gibt, findet der Unterricht nicht statt.

Creß nennt noch ein Beispiel: "Im vergangenen Schuljahr gab es in den dritten Klassen der Dr.-Weiß-Schule 25 Nichtschwimmer. Fast alle haben nach einem Jahr Unterricht schwimmen gelernt." Creß betont: "40 bis 50 Prozent der Grundschüler in Deutschland können nicht schwimmen - wir steuern auf eine Nichtschwimmernation zu. Urlaube mit der Familie werden am Meer, in Clubs mit großen Swimmingpools verbracht." Zudem ist Schwimmen für jeden geeignet, ob groß, ob klein, ob jung, ob alt, "man kann alleine schwimmen, im Verein, in der Clique oder mit der Familie". Und Creß weist darauf hin, dass es auch Sportarten gibt, die ohne schwimmen zu können gar nicht möglich sind, etwa Rudern.

Durch den Weihnachtsbaum ist das Hallenbad erst mal wieder im Gespräch. Nicht nur die Schwimmer können ihn bewundern, sondern auch von der anderen Neckarseite aus sieht man ihn leuchten. Nach den Faschingsferien plant der Förderverein eine Veranstaltung, in der Schulen und Vereine sich zum Hallenbad äußern können.


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