Von Felix Hüll
Eberbach. Einstimmig hat der Gemeinderat die von der Verwaltung vorgeschlagenen Möglichkeiten zu neuen Bestattungsformen auf Eberbachs Friedhof genehmigt. Danach soll 2017 als erstes eine Fläche für Urnenbestattungen unter Bäumen angelegt werden. Insgesamt kostet das Umsetzen der neuen Friedhofskonzeption 235.000 Euro.
2018 folgen ein Bereich für anonyme Bestattungen auf einer Art Wiese, bepflanzt mit unterschiedlichen Staudengewächsen. Erst 2019 verwirklicht werden soll ein Friedhofsbereich, in dem Angehörige ihre Verstorbenen nach der Feuerbestattung in einer Staudenpflanzfläche beisetzen, die ein Gärtner pflegt. Entsprechende Änderungen der Friedhofs- und der Gebührensatzung wird die Verwaltung auf Ratsbeschluss vornehmen.
Stadtbauamtsleiter Steffen Koch erläuterte die veränderten Gegebenheiten am städtischen Friedhof. Weil immer weniger Erdbestattungen nachgefragt werden, steigt für die Stadtverwaltung der Pflegeaufwand für diese frei bleibenden Flächen, während die Nachfrage nach Urnengräbern zunimmt. 2015 verzeichnete die Stadt neben 43 Erdbestattungen 101 mit Urnen. Bezieht man die Ortsteile mit ein, sind es vier Erdbestattungen und 14 Urnenbeisetzungen mehr. Für 2016 gibt es erst zum Jahresende die abschließende Statistik.
Das Ingenieurbüro Prof. Schmidt-Treiber und Partner hat konzipiert, wie den Bedürfnissen der Bürger nachgekommen und gleichzeitig der Verwaltungsaufwand gesenkt werden kann.
Nächstes Jahr soll nun als erstes fürs Bestatten unter Bäumen hinterm Ehrenmal im nordöstlichen hinteren Friedhofsbereich eine Fläche angelegt werden. Das wird 85.000 Euro kosten, die durch Umschichten von eigentlich für die Kanalsanierung Backgasse vorgesehenen Mitteln finanziert sind. Die Pläne für die Sanierung müssen erst noch verbessert werden, so dass dieses Geld jetzt noch nicht dafür verwendet werden kann. 2018 folgen soll das anonyme Gräberfeld entlang der Friedhofsmauer zur Friedrichsdorfer Landstraße für Kosten von 31.250 Euro. Die Wiese mit Staudenpflanzfläche erhält Trittplatten aus Sandstein, eine Gedenkstele und Sitzgelegenheiten.
Ein drittes Areal wird für Urnengräber in Staudenflächen am Hang angelegt, der sich links oberhalb der Aussegnungshalle befindet: hier entstehen für 118.750 Euro neben den Urnengrabflächen eine Blumenablage aus Sandstein, seniorengerechte Sitzgelegenheiten und zur besseren Begehbarkeit eine Treppe mit Handlauf. Der Hang benötigt zudem eine Stützmauer aus Mauerscheiben.
Stadtrat Rolf Schieck (SPD) erklärte, es sei erfreulich, dass man jetzt alternative Bestattungsformen anbieten könne.
Karl Braun (CDU) regte an, dies auch in den Ortsteilen anzubieten, allerdings, ohne dafür nochmals das Fachbüro zu bemühen. Bürgermeister Peter Reichert will dies mit den Ortsvorstehern besprechen.
Georg Hellmuth (CDU) sagte, mit der Friedhofskonzeption jetzt sei ein erster Schritt gemacht auf einem langen Weg, um den Friedhof zu einem Treffpunkt für Trauernde und Besucher herzurichten.
Steffen Koch ergänzte noch, dass die Stadt inzwischen den Wildschwein-Abwehrzaun bestellt habe.