Eberbach. (fre/fhs) Rund 790 Schülerinnen und Schüler aus 36 Klassen weiterführender Schulen beteiligten sich am "Zeitungsflirt 2017", darunter 179 aus Eberbach. Dieses Projekt zielt auf die Lese- und Medienkompetenz von jungen Leuten, die achte bis zehnte Schulklassen besuchen. Getragen wird der "Zeitungsflirt" von der Rhein-Neckar-Zeitung und der Volksbank Neckartal.
Im Neckargemünder Konferenzraum der Bank fanden sich jetzt zu einem Vorbereitungsseminar Lehrer und Schüler ein, die am Zeitungsflirt 2017 teilnehmen werden.
Frieder Reichert, der bei den Volksbank Neckartal für das Privatkundengeschäft zuständig ist, überreichte 15.000 Euro auf einem symbolischen Spendenscheck für dieses Projekt. Nicht minder ist das Engagement der Rhein-Neckar-Zeitung, die vier Wochen lang den Jugendlichen eine tagesaktuelle RNZ ins Klassenzimmer liefern wird, die Samstagsausgabe inklusive, die am Montag mit der Montagsausgabe im Unterricht verwendet wird. Das und das umfassende pädagogische Begleitprogramm durch die Agentur ProMedia Maassen ist für die Schulen kostenlos; getragen wird es von der Volksbank Neckartal und der RNZ.
Weil im Geschäftsgebiet der Volksbank von Eberbach über Neckargemünd bis nach Sinsheim unterschiedliche RNZ-Redaktionen verschiedene Lokalteile produzieren, erhalten etwa Neckargemünder oder Zuzenhausener Schüler eine andere RNZ geliefert als die Teilnehmer im Hohenstaufen-Gymnasium (HSG), Realschule Eberbach (RSE) und Theodor-Frey-Schule (TFS).
2017 nehmen in Eberbach am Zeitungsflirt teil die Klassen 8 b, 9 a und 9 c vom HSG mit ihren Lehrern Wolfgang Berger, Katharina Scheck und Alice Welz, die RSE.Klasse 8 c mit Lehrerin Verena Burel sowie die TFS-Klassen BK1T und BK1W1 jeweils mit gemeinsamer Lehrerin Hanna Gegner und die Klasse 1BK1W2 mit Lehrerin Susanne Polzin. Sie alle erhalten zur Vorbereitung zahlreiche "Zeitungsflirt"-Unterrichtsmaterialien vorab, aus denen beim Vorbereitungsseminar Wilhelm Maassen aus dem von ihm gegründeten ProMedia-Institut erste Inhalte vortrug. Bundesweit arbeitet das Institut mit 70 Partnerzeitungen wie der RNZ zusammen und hat mehr als 100.000 Schüler und 4000 Lehrer auch in Grundschulen betreut. Maassen stellte Projektleiterin Marianne Weiß vor, die für die aktuellen medienpädagogischen Unterrichtsmaterialien für die Lehrerschaft zuständig ist. Maassen erklärte, dass nach dem Reuters News Report des Hans-Bredow-Instituts 2016 sich erstmals mehr Leute aus sozialen Netzwerken als aus Tageszeitung, Radio oder Fernsehen informierten. Es gelte nun deutlich zu machen, wie die Informationsangebote der einzelnen Medien zustande kommen und wie verlässlich die Inhalte sind - nach wie vor haben dabei von Journalisten erstellte Produkte mit überprüfter und gewichteter Information ein vergleichsweise hohes Ansehen, sofern die Mediennutzer sich der Unterschiede überhaupt bewusst sind.
Aber auch die traditionellen Tageszeitungen, von Maassen als "Printosaurus" in einer Karikatur präsentiert, stellten sich digitalen Herausforderungen: Tageszeitungsverlage wie die RNZ sind langst präsent im Internet mit einer Website, mit digital vertriebenen e-paper-Abos, mit einer RNZ-App oder mit Twitter-Aktivitäten einzelner Redaktionsmitglieder.
Jenseits der Medienkenntnis zielt der "Zeitungsflirt" aber ganz allgemein erst einmal auf die Lesekompetenz. Das Gelesene soll verstanden, reflektiert und die daraus gewonnene Erkenntnis soll zum eigenen Nutzen angewendet werden.
Wenn für die Zeitungsflirter vom 16. Januar bis 10. Februar die RNZ-Lektüre zum Unterrichtsstoff wird, lernen sie sehr schnell, überprüfbare Fakten von Meinungen zu trennen. Solche Trennung vermitteln allein die journalistischen Stilarten, die sich in der RNZ wiederfinden, wie etwa Nachricht, Meldung, Bericht, Reportage, Kommentar, Glosse oder Kritik. Im Lokalen sind all diese Artikel ja überprüfbar - sie widmen sich schließlich dem direkten Lebensumfeld der Zeitungsflirter.
Beim Vorbereitungsseminar berichtete Frieder Reichert von der Volksbank Neckartal, dass er den Wert des Zeitungsflirts in der eigenen Familie erlebt habe - eine seiner Töchter,Lena, gewann hier das Rüstzeug, das sie später bei einem bundesweiten Wettbewerb journalistisch punkten ließ.
Punkten können auch die Teilnehmer des Zeitungsflirts 2017, so Bank-Werbeleiterin Sabine Schietinger: Die Bank lobt erneut den Schreibwettbewerb mit Buchpreisen aus. Dazu gibt es Unterstützung und Presseausweise mit der Aufforderung an die Jugendlichen, die Geschichten zu recherchieren und in Artikel zu fassen, die sie selbst am meisten interessieren. Sie nehmen sowohl am Schreibwettbewerb teil, als auch die Besten wieder in einer Sonderbeilage der RNZ veröffentlicht werden. Thomas Frenzel als Vertreter der RNZ bot zudem an, dass RNZ-Redakteure in den Unterricht eingeladen werden können.