Eberbach. (by) Die Unterbringung von Kindern mit Fluchterfahrung stellt Kindergärten in den betroffenen Gemeinden oft vor Probleme. Das Kultusministerium will deshalb bei der Versorgung dieser Kinder zeitlich befristet und flexibel eine Überbelegung von Gruppen ermöglichen. Durch eine Verwaltungsvereinfachung soll schnell und pragmatisch geholfen werden. Ist dies auch in Eberbachs Kindertagesstätten erforderlich?
Patrick Koch, zuständiger Sachbearbeiter bei der Stadt Eberbach, sieht derzeit noch keine Notwendigkeit. Zwar sei es durch die vielen Flüchtlingskinder mit den Plätzen enger geworden, aber die Verteilung klappe. 17 Kinder mit Fluchterfahrung sind derzeit in allen Eberbacher Kindergärten untergebracht. Natürlich sind es, bedingt durch die Flüchtlingsunterkünfte, in der Steige mehr, doch hätten alle Träger mitgezogen und sich beteiligt. Im Kindergarten St. Josef, in den die meisten dieser Kinder gehen, wurde für dieses Kindergartenjahr eine Bufdi-Stelle (Bundesfreiwilligendienst) geschaffen, und in St. Elisabeth eine Kleingruppe mit zwölf Kindern.
Die vom Kulturministerium vorgeschlagene Regelung sieht vor, dass - wenn die Höchstgruppengröße erreicht ist - zusätzlich pro Gruppe zwei Flüchtlingskinder aufnehmen zu können. Ab dem ersten Kind ist allerdings bereits eine weitere geeignete Kraft erforderlich. So solle sichergestellt werden, dass die kurzfristige Überbelegung "keinesfalls zu Lasten der Betreuungsqualität geht".
Koch hält es prinzipiell für eine gute Idee: "Es ist eine Lösung, aber auch die ultimative?" Ohnehin müsse zunächst einmal der Kindergartenträger prüfen, ob in seiner Einrichtung ein geeigneter Platz für das zu betreuende Kind ohne Überschreitung der Höchstgruppengröße zur Verfügung stehe. In den Eberbacher Kindergärten ist dies bislang der Fall.
Allerdings ändern sich die Zahlen jedes Jahr. Deshalb werde man im Frühjahr, wenn die Anmeldungen fürs nächste Kindergartenjahr vorlägen, zusammen mit den zuständigen Trägern diese Möglichkeit prüfen. Man wolle sich aber auch bereits vorher schon Gedanken darüber machen, so Patrick Koch.