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Eberbach: Südafrika-Erlebnisse im evangelischen Gemeindehaus

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Von Marcus Deschner

Eberbach. Zwei Monate reiste der Fotograf und Kameramann Stefan Weindl durch Südafrika. 20.000 Kilometer legte er dabei mit Wohnmobil, Pkw und teilweise Flugzeug zurück. Nun nahm der Vielgereiste an die hundert Zuschauer im evangelischen Gemeindehaus bildlich mit auf seine Reise durch Südafrika, Namibia, Botswana und Zimbabwe. Nach eigenen Angaben hatte er wieder rund einen Zentner Foto- und Filmausrüstung dabei. Schon deswegen habe er bei seiner Reise, während der er immer wieder mit Einheimischen ins Gespräch kam und deren Gastfreundschaft kennen lernen durfte, nicht auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen können.

Mit sanftem Buschgetrommel wurden die Gäste zum Start der rund 600 Aufnahmen, die über acht Projektoren auf eine 15 Meter breite Leinwand abgebildet wurden, auch akustisch auf die traumhaft schönen Landschaften vorbereitet. Los ging’s in Johannesburg, "wo das wirtschaftliche Herz des Landes schlägt". Immer wieder waren die Aufnahmen mit Kommentaren von Weindl synchronisiert. So ging’s mit der Großstadt mit dem Goldboom 1886 aufwärts. Heute wird das Edelmetall dort zwar nicht mehr gefördert, dafür herrscht "Big Business".

Seine Route führte ihn auch ins Landesinnere, wo verschiedene Stämme überhaupt keine Schrift kennen. Nach Lesotho zu "armen, aber zufriedenen Menschen" ging’s über ungeteerte Straßen, die nur mit dem Allradfahrzeug zu passieren waren. Die Gäste erfuhren einiges über die Diamantendynastie De Beers sowie das "Big Hole", das einen Durchmesser von 500 Metern und eine Tiefe von 800 Metern aufweist. Dass in Südafrika auch edle Weine wachsen, zeigte Weindl ebenfalls.

Auf Interesse stieß der Köcherbaumwald in Namibia. Dort ist der Fish River Canyon mit 160 Kilometer Länge und 550 Metern Tiefe die zweitgrößte Schlucht der Welt nach dem Grand Canyon. Wildpferde kamen dem in Aglasterhausen beheimateten Fotografen ebenso vor die Linse wie Eindrücke von der farbenprächtigen Gründerstadt Lüderitz. Die wurde 1883 von dem Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz gegründet. Rund die Hälfte der zurzeit dort lebenden Einwohner sind laut Stefan Weindl Deutsche. Ein Hotel, das in deutscher Aufschrift zum Verweilen einlädt, heißt "Sperrgebiet". Viel verfallene Häuser sind hingegen in der "Geisterstadt" Kolmanskop zu sehen. Die liegt etwa zehn Kilometer von Lüderitz im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika entfernt.

Die Etoscha-Pfanne, Boden eines ehemaligen Sees im Norden Namibias, zeigte Weindl ebenfalls. Im dortigen Nationalpark gibt es drei Camps, die man wegen wilder Tiere nicht ohne Auto verlassen darf. Auch den Krüger-Nationalpark mit Löwen, Leoparden, Büffeln, Nashörnern, Elefanten und vielen anderen Tieren besuchte er. Mit dem Teleobjektiv gelangte der Fotograf recht nahe an die Tiere heran. Dem "Kap der Guten Hoffnung" wurde Aufmerksamkeit zuteil, ehe die Reise in Kapstadt endete.

"Wer von Ihnen war schon in Südafrika?", fragte der Referent zum Schluss seiner knapp 80-minütigen Multivisionsschau. "Ich schätze so um die 15 Personen", gab er sich selbst darauf auch gleich die Antwort. Doch er sollte nicht recht behalten. Mehr als 30 Hände reckten sich im Saal in die Höhe. Und alle Zuschauer spendeten für Weindls kurzweiligen Vortrag reichlich Beifall.


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