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Fusion der Oberzent-Gemeinden: Viele Vorschläge für neuen Stadtnamen

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Sensbachtal. (MD) Der freiwillige Zusammenschluss der vier hessischen Nachbargemeinden Beerfelden, Sensbachtal, Hesseneck und Rothenberg rückt näher. Zum 1. Januar 2018 soll die Fusion, von der man sich vor allem finanzielle Spareffekte verspricht, vollzogen werden. Dann ist die neue Stadt, die derzeit noch den Arbeitstitel "Oberzent" trägt, mit 165 Quadratkilometern Fläche hinter Frankfurt und Wiesbaden flächenmäßig drittgrößte Kommune in Hessen, zählt aber nur etwa 10200 Einwohner. Derzeit stellen der mit dem Fusionsvorhaben beauftragte Kommunalberater Thomas Fiedler sowie Projektleiter Christian Kehrer reihum in allen vier Gemeinden den Entwurf des Grenzänderungsvertrags vor. Gleichzeitig erfolgt dabei die Bürgeranhörung. Stellungnahmen zu dem Schriftstück können von jedermann noch bis 16. März beim Kommunalservice Odenwald auf den beteiligten Rathäusern abgegeben werden. Auftakt der Vorstellungsrunde war am Montag im Sensbachtaler Bürgerzentrum, am Dienstag war man in Beerfelden, kommende Woche sollen Rothenberg und Hesseneck folgen.

Nach der Begrüßung der gut 80 Zuhörer durch die Vorsitzende der Sensbachtaler Gemeindevertretung, Karin Scior, zeichnete Christian Kehrer vom Zweckverband Kommunalservice Oberzent nochmals kurz den 2013 erfolgten Beginn des Weges zu einer Fusion der Stadt und der drei Gemeinden nach. Die 2015 erstellte Machbarkeitsstudie habe am 6. März 2016 in einem Bürgerentscheid gegipfelt, bei dem sich die überwiegende Mehrheit der Abstimmenden pro Fusion ausgesprochen hätten. Wenngleich in Sensbachtal mit 71,3 Prozent die geringste Zustimmung aller vier Kommunen zu verzeichnen war. Kehrer erwähnte auch die Schwerpunkte, denen man sich in naher Zukunft im Odenwald widmen muss. Dazu gehören neben der Sicherstellung der medizinischen Versorgung für die Bürger auch ein attraktives ÖPNV-Angebot sowie die Bekämpfung von Gebäudeleerständen sowie die Förderung von Wirtschaft und Tourismus zur Stärkung der "Dachmarke Odenwald". Gemeinsam mit Thomas Fiedler erläuterte er dann die 29 Paragrafen des Änderungsvertragsentwurfs. Darin ist beispielsweise festgelegt, dass die künftige Stadt Rechtsnachfolgerin der bisherigen Stadt Beerfelden sowie der drei anderen Gemeinden wird. Dies spielt etwa bei Verträgen, die Bürger mit den Kommunen haben, eine Rolle. Geregelt wird auch die Anzahl der Stadträte und Ortsbeiräte sowie die Besetzung der Gremien in der Übergangszeit bis zu einer Neuwahl. Als möglicher Termin dafür sowie für die Wahl eines neuen Bürgermeisters wird der 29. April 2018 ins Auge gefasst. Zwischen Januar 2018 und der Einführung des neuen Stadtoberhaupts wird laut Fiedler ein "Staatsbeauftragter" an der Spitze von Verwaltung und Magistrat stehen. In anderen Paragrafen finden sich unter anderem Ausführungen zu Bauleitplänen, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung oder Organisationsstruktur.

Festgelegt wird auch in Paragraf 3, dass das neue kommunale Gebilde "Stadt Oberzent" heißen soll. Zuletzt war von Beerfelder Kommunalpolitikern der Vorschlag gemacht worden, den Stadtnamen "Beerfelden" für die dann fusionierte Kommune zu übernehmen, was in den Nachbardörfern nicht gerade auf Gegenliebe stieß. Apropos neuer Stadtname: Sage und schreibe 96 Vorschläge dafür gingen bei der für die Fusion zuständigen Arbeitsgruppe ein. Darunter waren auch so Kuriositäten wie "Stadt Rothbeerseneck", "Stadt Neuchâtel an der Mümling", "Martinstadt", "Stadt Galgenstrick", "Valley of Love", "Odenstadt" oder "Stadt Mausetot". Die Vorstellung der Namen sorgte für Heiterkeit in der Versammlung. Ebenso der Vorschlag der nach eigener Aussage wohl ältesten Ortsbürgerin im Saal, das Ganze doch "Stadt Brunnwald" zu nennen, da man über gutes Wasser und viel Wald verfüge. "Wir nehmen’s mal mit in den Arbeitskreis", sagte Fiedler augenzwinkernd. Das letzte Wort habe sowieso der hessische Innenminister.


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