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Stadt Eberbach beteiligt sich an der weltweiten Aktion "Earth Hour"

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Von Viktoria Schuler

Eberbach. Eine Stunde um das Klima zu retten. Viel kann in dieser kurzen Zeitspanne nicht getan werden. Daher hat die morgige weltweite Aktion "Earth Hour", bei der Strom gespart werden soll, auch mehr einen symbolhaften Charakter. Auch die Stadt Eberbach macht erstmals mit. Von 20.30 bis 21.30 Uhr soll laut Bürgermeister Peter Reichert die Beleuchtung der Stadttürme und der evangelischen Michaelskirche ausgesetzt werden.

Eberbach entschied sich kurzfristig dazu, sich an der Aktion zu beteiligen. "Ursprünglich war etwas Größeres geplant, aber mehr war in der kurzen Zeit leider nicht realisierbar", bedauert Bürgermeister Peter Reichert. "Wir wollen aber auch wieder im nächsten Jahr die Aktion unterstützen." Dann soll es "etwas Größeres" sein. Worum es sich dann handeln könnte, will Reichert nicht verraten. "Das soll noch mein Geheimnis bleiben".

Zum einen will die Stadt damit zeigen, dass auch mit spontanem Einsatz etwas für den Schutz des Planeten und gegen den Klimawandel getan werden kann. Zum anderen hat die Teilnahme von Rathaus und Stadtwerken einen symbolhaften Charakter auch für alle Eberbacher. Denn die Sorge um das Klima endet nicht an der Stadtmauer, sondern geht in den persönlichen Haushalten weiter.

Eberbach ist zum ersten Mal dabei. Die vier Stadttürme - also Haspelturm, Rosenturm, Pulverturm und Blauer Hut - sowie der Ohrsbergturm werden am Samstagabend von 20.30 bis 21.30 Uhr nicht angestrahlt. "Auch die Beleuchtung der evangelischen Kirche wird für diese Stunde ausgeschaltet", sagt Bürgermeister Peter Reichert. Das Rathaus ist ohnehin dunkel. "Aber aus Sicherheitsgründen müssen die Straßenlaternen auf dem Leopoldsplatz schon allein wegen der umliegenden Kreuzungen anbleiben." Selbstverständlich bleibt auch die komplette Straßenbeleuchtung in der Stadt an.

Doch wie viel Strom wird mit der einstündigen "Verdunklung" der Türme eigentlich eingespart? Die Stromleistungen der Türme betragen dreimal 2000 Watt, einmal 1000 Watt sowie zweimal 44 Watt, hinzu kommen 350 Watt vom Kirchturm. Sigfried Rupp aus der Technikabteilung der Stadtwerke Eberbach weiß: "Das ist ein Stromspareffekt von insgesamt zehn Kilowatt. Viel ist das natürlich nicht. Aber uns geht es um die Symbolhaftigkeit der Aktion." Mit zehn Kilowattstunden Strom ist ein Fernseher 70 Stunden in Betrieb, lassen sich 150 Hemden bügeln oder 700 Tassen Kaffee kochen. Auch wenn sich die Stromeinsparung im Wert von drei Euro nach einer Lappalie anhört, ist es doch auf lange Sicht lohnenswert, über den eigenen Energieverbrauch nachzudenken.

Dabei geht es bei der weltweiten Kampagne weniger um die punktuellen Einsparungen, sondern darum, den Umwelt- und Klimaschutz ins Bewusstsein zu rücken - und das nachhaltig.

Die Gemeinde Heddesbach zum Beispiel agiert bereits sehr nachhaltig. Klaus Lösch, Ratschreiber der Gemeinde Heddesbach, teilt mit: "Das Rathaus ist nie beleuchtet. Ab 23 Uhr geht bei uns ohnehin die Straßenbeleuchtung aus. Man kann also sagen, wir nehmen jeden Tag die ganze Nacht daran teil". Auf die zeitlich frühere Sonderschaltung um 20.30 Uhr könne man aber keine Rücksicht nehmen, denn die Beleuchtung gehe routinemäßig aus.

Hingegen lässt Schönbrunns Bürgermeister Jan Frey am Samstag im Rathaus, welches normalerweise immer beleuchtet ist, für eine Stunde alle Lichter ausgehen. "Gerade die Wappen sind immer beleuchtet, aber wir schalten die Außenbeleuchtung komplett für eine Stunde aus."

Nach Auskunft von Detlef Kermbach, Bauamtsleiter in Hirschhorn, plant die Stadt Hirschhorn nichts. "Wir haben keine angestrahlten Gebäude und das Rathaus ist von außen ohnehin nur ein wenig beleuchtet", sagt er.

Das Klimaschutzmanagement im Odenwaldkreis beteiligt sich hingegen gleich mit mehreren Gebäuden im Kreisgebiet an der Aktion. In Erbach erlöschen die Lichter des Landratsamtes und des "Hauses der Energie" der Energiegenossenschaft Erbach. Ebenfalls versinken das historische Rathaus in Michelstadt und die Burg Breuberg eine Stunde lang im Dunkeln.

In Deutschland steht die Aktion 2017 unter dem Motto "Klimaschutz geht gemeinsam" und soll verdeutlichen, dass es auf den dauerhaften Beitrag jedes Einzelnen ankommt. Daher richtet sich der globale Aufruf insbesondere auch an alle Bürger, ihre elektrischen Lichter auch zu Hause für 60 Minuten auszuschalten. Es muss sich ja nicht nur auf diesen Tag beschränken.

Info: Vom Opernhaus in Sydney bis zur chinesischen Mauer bleiben bekannte Sehenswürdigkeiten dunkel. Die "Earth Hour" ist eine Kampagne der Umweltschutzorganisation "World Wide Fund For Nature" und findet bereits zum 11. Mal statt. An der letzten "Earth Hour" nahmen 7000 Städte in 178 Ländern teil. Auch deutsche Städte sind in diesem Jahr wieder dazu aufgerufen, sich zu tausendst mit symbolisch dunklen Gebäuden, Bauwerken und Schaufenstern zu beteiligen.


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