Von Martina Birkelbach
Hirschhorn. Es ist das Wochenende Samstag, 17., Sonntag, 18. März 2007: Seit Ende November 2006 arbeitet die Hirschhorner Verwaltung schon im neuen Rathaus, nun wurde das große Gebäude inklusive neuem Vorplatz samstags offiziell eingeweiht.
Am Sonntag lud die Stadt alle Bürger zu einem Tag der offenen Tür ein. "Ein Rathaus ist der Ort, an dem die wichtigsten Entscheidungen fallen", sagte Bürgermeisterin Ute Stenger, die die zahlreichen Gäste im Bürgersaal begrüßte. "Hier im Rathaus treffen die Bürger alle Dienste an, die unverzichtbar sind", so Stenger.
Als sie im Jahr 1999 ihr Amt als Bürgermeisterin der Stadt angetreten habe, sei die Wiederbelebung des Bürgerhauses eines ihrer Ziele gewesen. An eine Nutzung als Rathaus allerdings, habe sie damals noch nicht gedacht. Üblicherweise, so Stenger, würden Rathäuser saniert, wenn sie nicht mehr zu gebrauchen sind.
Die Gründe für das Großprojekt in Hirschhorn jedoch seien rein wirtschaftliche und städtebauliche gewesen. Da das Haus immer ein "Sorgenkind der Stadt" gewesen ist, freute sich Stenger, dass es nun so verändert den modernen bürgernahen Anforderungen gerecht wird.
Stenger trug außerdem einen von Dr. Ulrich Spiegelberg verfassten Bericht über die Geschichte der Hirschhorner Rathäuser vor. Der Kinderarzt hatte einige Schmankerl, zum Teil aus dem 14. Jahrhundert, ausgegraben.
Einen kurzen Abriss zur Entstehungsgeschichte und zu den technischen Daten lieferte der Leiter des Bauamtes Detlef Kernbach. Bereits im September 2002 legte die Verwaltung ein Konzept zum Umbau des alten Rathauses in der Neckarsteinacher Straße vor. Mit dem Ziel "Bürgerfreundliches Rathaus", beschäftigten sich mehrere Arbeitsgruppen. So kam der Vorschlag auf, das Rathaus in das ehemalige Bürgerhaus zu verlegen.
Dort herrschte kein Hotel- und Gaststättenbetrieb mehr, das Gebäude stand seit Ende der 90er Jahre leer. Die Bauverwaltung habe im Juni 2004 den Auftrag für die Planung erhalten, sagte Kernbach. Bereits im April 2005 gab es die Baugenehmigung. Ab November 2005 begannen die Vorarbeiten, im März 2006 der Umbau. Und Ende November schließlich folgte der Umzug.
Die Kosten bezifferte Kernbach insgesamt auf 1,62 Millionen Euro. Seiner Meinung nach verdiene die Gestaltung des Foyers besondere Würdigung. Die Feierstunde wurde vom Folkloreensemble der Musikschule Hirschhorn unter der Leitung von Richard Köhler musikalisch umrahmt.
Bevor sich die Gäste einem Rundgang durch das Gebäude widmeten, überbrachten der evangelische Pfarrer Tilmann Pape und der katholische Kaplan Stefan Obert Grußworte. Sie segneten die Mitarbeiter und das Gebäude. "Möge euch in Zeiten leerer Kassen Fantasie geschenkt werden", so Pfarrer Pape. Am Sonntag waren die Bürger der Stadt zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.