Von Ellen Wartner
Eberbach-Pleutersbach. Obwohl es in diesem Jahr viele Pilze in den Wäldern der Umgebung gibt, fanden die Teilnehmer der Pilzführung mit Klaus Reinhard im Gebiet unterhalb des Pleutersbacher Schützenhauses diesmal nur wenige.
Dieter Polzin, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Pleutersbach freute sich trotz des unsicheren Wetters über 23 Pilzinteressierte, die am Treffpunkt erschienen waren.
Wie praktisch: Familie Ulrich hatte bereits ein Körbchen Pilze mitgebracht, so dass Reinhard gleich zu Anfang einige zeigen konnte. So einen rotbraunen Hexenröhrling, der bei Beschädigung sofort kräftig blau anläuft und sehr festes Fleisch hat. Ziegenlippe und Rotfüßchen, ebenfalls Röhrenpilze, waren fast allen Pilzsuchern bekannt.
Weniger der orangefarbene Reizker, ein gut schmeckender Speisepilz, mit kräftig orangefarbener Milch und gleichfarbigen Lamellen.
Vor Lamellenpilzen scheuen die meisten Sammler eher zurück, aus Angst, einen giftigen Knollenblätterpilz zu finden. Dessen Genuss ist tödlich. "Im Zweifelsfall lieber wegwerfen", riet der Pilzkenner. Auch andere Pilze können roh unverträglich sein. Werden sie aber mindestens 20 Minuten gekocht oder gedünstet, ergeben sie eine wohlschmeckende gut verträgliche Mahlzeit. Dazu zählt der spitzschuppige Schirmling.
Im Wald schwärmten die mit Körben und Messern ausgestatteten Sammler nach allen Richtungen aus und brachten die unterschiedlichsten Funde mit zum Begutachten. Da waren wolche, die eher nicht bekannt sind wie der lange, schlanke Knoblauchschwindling, der stark nach Knoblauch riecht. Eine Sammlerin sagte, dass sie ihn gern als Würzpilz mitnehme.
Bei Unsicherheit helfe fast immer ein gutes Riechorgan, riet Reinhard. Pilze, die gut riechen, seien meist auch essbar. Trotzdem riet er, bei Unsicherheit lieber einen Pilzkundigen zu befragen, oder die Pilze nicht mitzunehmen. Übrigens, ein Messer zum schonenden Sammeln sei nicht unbedingt erforderlich, klärte Reinhard auf. Es reiche auch aus, den Pilz vorsichtig herauszudrehen, um das Myzel zu schonen.
Originell sieht die weiße Herbstlorchel aus, von denen einige gefunden wurden. Wegen ihres krausen Hutes wird sie auch Krauslorchel genannt. Ein Pilzwanderer entdeckte einen originellen Hexenring. Er hatte einen Durchmesser von etwa zehn Metern. Gebildet wurde er von dutzenden Exemplaren des Nebelgrauen Trichterlings - die sind aber leider nicht essbar.