Neckarsteinach. (iz) Die Konsolidierung des städtischen Haushalts geht voran. Schon zum zweiten Mal hintereinander kann die Verwaltung einen ausgeglichenen Haushalt für das kommende Jahr vorlegen, der diesmal einen Überschuss von 153.315 Euro (Vorjahr: 99.081 Euro) aufweist. Der Haushaltsentwurf für 2018 schließt in den Erträgen (Einnahmen) mit 9,685 Millionen Euro (Vorjahr: 9,035 Millionen Euro) und in den Aufwendungen (Ausgaben) mit 9,532 Millionen Euro (Vorjahr: 8,935 Millionen Euro) ab.
Diese Zahlen legten Bürgermeister Herold Pfeifer und der Leiter der Finanzabteilung, Harry Hack, in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor. Dabei nutzte der Kämmerer die Gelegenheit, den neuen "interaktiven Haushalt" vorzustellen, der bald im Internet eingesehen werden kann.
Zur Haushaltsverbesserung haben mehrere Faktoren beigetragen: Bei den Einnahmen belaufen sich die Steuern und steuerähnlichen Erträge auf insgesamt 4,19 Millionen Euro (Vorjahr: 3,70 Millionen Euro); darin enthalten sind auch die rund 800.000 Euro, die durch die 2016 vorgenommene Anhebung der Grundsteuern A und B in den Haushalt eingeflossen sind.
Die größte Einnahmequelle aber ist der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, der für das kommende Jahr auf 2,18 Millionen Euro (Vorjahr: 2,07 Millionen Euro) geschätzt wird. Hinzu kommen Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich in Höhe von 1,49 Millionen Euro (Vorjahr: 1,24 Millionen Euro).
Demgegenüber stehen die Aufwendungen: 1,24 Millionen Euro für Personalaufwendungen, 2,39 Millionen Euro für Sach- und Dienstleistungen, 900.000 Euro für Abschreibungen, 1,23 Millionen Euro für Zuweisungen und Zuschüsse, zum Beispiel an die beiden Kindertagesstätten, und 2,58 Millionen Euro für Umlageverpflichtungen, vor allem für die Kreis- und Schulumlage.
Für Investitionen sind fast drei Millionen Euro eingeplant, wovon der größte Teil in die Abwasser- und Frischwasserversorgung fließt: etwa 820.000 Euro werden für die Fortführung der Erneuerung der Abwasserdruckleitung von der Lanzenbach nach Neckarsteinach und zwischen dem Schiffermast und der Schleuse gebraucht. 350.000 Euro entfallen auf die Fertigstellung der Frischwasser-Parallelleitung von der Lanzenbach nach Neckarsteinach. Rund 400.000 Euro wurden für die Kanalsanierung in der Friedrich-Ebert-Straße eingesetzt. Und außer diesen Investitionen schlägt auch noch das Defizit von fast einer halben Million Euro beim städtischen Kindergarten zu Buche. Wie Bürgermeister Pfeifer außerdem erläuterte, will die Verwaltung - in Abstimmung mit der Kommunalaufsicht - für alle diese Ausgaben eine Kreditaufnahme in Höhe von "nur" 500.000 Euro beantragen, weil aus dem Vorjahr noch Kreditermächtigungen in Höhe von 2,1 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Im Hinblick auf die weiteren Jahre berichtete das Stadtoberhaupt von einer Besprechung im November in Wiesbaden, als deren Ergebnis jetzt eine mündliche Zusage der "Hessenkasse" über einen Investitionszuschuss für das Jahr 2019 in Höhe von 750.633 Euro vorliegt. Diesen Zuschuss erhält die Stadt aber nur, wenn sie am Stichtag 30. Juni 2018 einen Kassenkredit von null Euro vorweist. Um diesen Zuschuss nicht zu gefährden, wurde der bisherige Kassenkreditrahmen von 2,5 Millionen Euro auf null Euro reduziert.
Es ist auch absehbar, dass in den nächsten Jahren immer noch größere Summen für die Abwasserbeseitigung und Frischwasserversorgung benötigt werden. Dafür erhofft sich die Verwaltung weitere Erträge durch die Grundstücksverkäufe im Schönauer Tal und im östlichen Bereich der B 37, die kurz vor der Realisierung stehen. Noch nicht absehbar sind die Auswirkungen der vom Land Hessen bereits beschlossenen Freistellung von den Kita-Gebühren; dafür hat die Stadt bei einer Firma eine Kalkulation in Auftrag gegeben.
Der Schuldenstand der Stadt liegt zur Zeit bei 5,2 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 5,53 Millionen Euro.