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Prunksitzung in Hirschhorn: Wenn der Bürgermeister kein Büttenmaterial mehr liefert

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Von Marcus Deschner

Hirschhorn. "Das Motto heut’ beim HCV ist Feiern, Lachen und Helau", hieß es am Samstagabend im Hirschhorner Bürgerhaus. Die "Lachsbachperlen" prunkten auch bei ihrer zweiten Sitzung wieder vor ausverkauftem Haus. Nach dem Einmarsch der Elferräte und Garden wurde ein knapp fünfstündiges närrisches Programm geboten, bei dem sich Tänze, Einlagen, Büttenreden und Schunkelwalzer abwechselten.

Immer wieder gab’s Spitzen insbesondere gegen die Eberbacher Nachbarn. Kaum hatte Sitzungspräsident Frank Heiß die Gäste willkommen geheißen, standen mit den Lachsbachperlchen auch schon die Kleinsten in ihren rosa Kostümen auf der Bühne. "Regiment in der Stadt" führt ab sofort das Kinderprinzenpaar Coralie I. (Flachs) und Kian I. (Heilmann). Sie grüßten in wohl gereimten Sätzen das närrische Publikum und stellten ihre familiären Wurzeln vor. Zudem: "Wir sind beide an einem 13. gebor’n und haben uns als Hobby die Fastnacht auserkor’n".

Ganz im Zeichen der WM-Titelverteidigung traten die Funken an und mussten sogar in die Nachspielzeit gehen. Funkenmariechen Yaren Elagöz hatte verletzungsbedingt leider auf ihre Vorstellung zu verzichten.

"Von Gott und der Welt" erzählte nun schon im 14. Jahr HCV-Vorsitzender Jürgen Abelshauser. Der geißelte AfD, CDU und die SPD mit ihrem Vorsitzenden Martin Schulz: "Der Schulz-Effekt war schnell verpufft, es blieb am Ende heiße Luft". Lokalkolorit durfte freilich auch nicht fehlen. "Weil planerisch wohl ähnlich groß, war lange Zeit hier gar nichts los", stellte das Fastnachts-Urgestein die Beziehung zwischen neuem Berliner Flughafen und Erweiterungsbau der Feuerwehr in Hirschhorn her. "Doch wurd’ mir klar bei dere Sach’ - Planungsbüro aus Ewwerbach".

Abelshauser bedauerte sehr die Abwahl des früheren Bürgermeisters Sens: "Denn der hot mir immer jede Menge Material geliefert." Das sei beim soliden Nachfolger anders, der seine Qualitäten eher "beim Singe, Trinke, Jage" habe. Nach der tänzerischen Einlage der Lachsbachgarde spöttelten die HCV-Indianer Jörg Beisel und Marc Völker über den Eberbacher Kuckucks-Präsidenten. Der habe sich bei einem Hirschhorner Schreiner eine Leiter bauen lassen.

Obwohl der Handwerker an der Spitze sogar ein Stopp-Schild angebracht habe, sei der Karnevalist abgestürzt: "Ich hab’ angehalten, nach links und rechts geschaut, da kam nichts, und dann bin ich halt weitergelaufe", habe der Eberbacher dazu gesagt. Erstmals in dieser Konstellation auf der Bühne waren die Showperlen. Als "absolut schwer erziehbare Klasse" stellte Frank Heiß die Zwergenschule mit ihrer Lehrerin Leonie Bickel vor. Eindrucksvoll demonstrierten die Sternchen Körperbeherrschung, ehe beim Auftritt der Showtanzgruppe Heddesbach die Schwerter flogen.

Mit "Das Bier von hier", "Weiß der Geier oder weiß er’s nicht" und anderen Gassenhauern heizte die Lachbachsingers Revival Band ein. Die Gäste machten eine Polonaise über die Bühne und durch den Saal. Vom kleinen Dorf in die Großstadt Heidelberg shoppen ging diesmal der Alberts Bub (Denise Albert). Grazil bewegten sich die 15 Damen der HCV-Garde nicht nur zu "Freude schöner Götterfunken". Anschnallpflicht herrschte dann beim Zwiegespräch der "zwei Stewardesse aus Hesse" alias Claudia Naujock und Hannelore Berger. Die nahmen den Job nur an, weil sie verreisen wollten und dafür kein Geld hatten und gaben den Passagieren so manchen Tipp für eine Notwasserung auf dem Neckar.

Stramme Waden gab’s bei den Frigadellos zu bestaunen. Als "Alois und Elsbeth Gscheidle" plauderten Beate und Holger Gramlich aus dem Nähkästchen. Glanzvoller Höhepunkt vor dem Finale, zu dem alle Aktiven auf die Bühne kamen, war die Vorstellung der Dance Academy mit ihren über 40 Akteuren.


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