Schönbrunn/Eberbach. (fhs) Vor drei Zuhörern hat sich der Schönbrunner Bauausschuss mit dem Thema Windkraft befasst. Das Schwierige dabei: Es geht auf unterschiedlichen planungsrechtlichen Ebenen darum, wie Windradstandorte auf Schönbrunner Gebiet ermöglicht werden oder nicht. In der Verwaltungsgemeinschaft mit Eberbach geht es dabei vorrangig um Eberbacher Grund.
Letztlich befürwortete eine 5:2-Stimmen-Mehrheit im Schönbrunner Ausschuss die Beschlussempfehlung der Verwaltung an den Gemeinderat, der morgen, Freitag, tagen wird.
Unterm Strich sollen dabei weiter das Gebiet "Hebert" und auf Eberbacher Gemarkung die Fläche "Augstel" als Vorranggebiet für das Erstellen von Windkraftanlagen ausgewiesen werden. Als problematisch erweist sich das Nachvollziehen der Vorgehensweise, wenn man wie zwei der drei Zuschauer offensichtlich Gegner von Rotoren auf der ganzen Gemarkung von Schönbrunn ist. Im planungsrechtlichen Verfahren ist es für die Gemeinde wichtig, auf ihrer Gemarkung Windkraft "substanziell zu ermöglichen". Das kann auch zusammen mit Nachbargemeinden auf einer gemeinsamen Konzentrationsfläche geschehen, In diesem Fall kann man für alle anderen Flächen der Gemarkung das Errichten von Windrädern dort unterbinden.
Weist eine Kommune keine derartige Konzentrationsfläche aus oder tut sich dafür nicht mit Nachbargemeinden zusammen, können Windrad-Bauinteressenten sich um eine Bauerlaubnis auf beliebigen Flächen der Gemeinde bewerben, also in Eberbach wie Schönbrunn die Gegend "verspargeln". Bei den konkret vorliegenden Beschlussanträgen geht es um die erneute Stellungnahme Schönbrunns nach Veränderungen im Verfahren zum Teilregionalplan Windenergie.
Beim Augstel hat die Anforderung, höhere Abstände von Windrädern zu Wohnhäusern vorzusehen die bisherige Fläche von 145 auf 126 Hektar verringert und beim Hebert von möglichen 128 auf 114 Hektar. Obgleich "erhebliche Umweltauswirkungen" durch das geplante Vorranggebiet Hebert zu erwarten seien, hält Schönbrunns Bauausschuss aber seine Vorranggebiet-Empfehlung aufrecht. Die beiden Verwaltungen von Schönbrunn und Eberbach stimmten ihre Stellungnahmen für die Regionalplanung zuvor eng miteinander ab.
In Eberbach wird heute, Donnerstag, der Gemeinderat entscheiden. Hier steht zudem der Antrag der CDU zur Debatte, die Vermarktung Eberbacher Flächen für Windenergie auf dem Hebert einzustellen. Eine Entscheidung hierüber hat aber nichts mit der Regionalplanung zu tun.
Sie stellt eine dritte Entscheidungsebene dar neben dem Ausweisen von Windenergie-Konzentrationsflächen einerseits im Rahmen der Regionalplanung wie auch bei der Flächennutzungsplanung. Der Eberbacher Gemeinderat tritt heute, Donnerstag, 17. Mai, ab 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses zusammen, der Schönbrunner Gemeinderat tagt am Freitag, 18. Mai, ab 19 Uhr in Allemühls ehemaliger Schule.