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Pflegenetzwerk Eberbach: Geballte Fachkompetenz, wenn’s um die Pflege geht

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Von Barbara Nolten-Casado

Eberbach. Es war Nico Roffalski vom Sanitätshaus Schach, der vor fünf Jahren bei Gesprächen mit Vertretern der diversen Hilfseinrichtungen feststellte, dass sich alle mit den selben Herausforderungen bei der reibungslosen Versorgung von Patienten vor Ort konfrontiert sahen. Auf seine Initiative hin setzte man sich zusammen und machte sich Gedanken, wie sich Versorgung verbessern und Abläufe optimieren ließen.

Die zehn Einrichtungen und Unternehmen haben sich zu einem gut funktionierenden Netzwerk zusammengefunden, das Fachkräfteschulungen durchführt, zu Vorträgen einlädt, Tage der offenen Tür veranstaltet. Und das Eberbachs Bürgern Ansprechpartner "mit geballter Fachkompetenz" sein will für alle Fragen und Probleme in der Pflege, Betreuung und Begleitung von Angehörigen. Dabei kann ein Hilfesuchender sich an jede beliebige der beteiligten Einrichtungen wenden.

Am Mittwochabend stellte sich das Pflegenetzwerk Eberbach im evangelischen Gemeindehaus der Öffentlichkeit vor. Am Beispiel des fiktiven Ehepaars Herr und Frau Sorge sollte dabei der Ablauf nach Eintritt einer plötzlichen Pflegebedürftigkeit verdeutlicht werden.

"Herr Sorge, 78, erleidet einen Schlaganfall und kommt ins Krankenhaus", führte Herbert Luft vom Eberbacher "Pflegestützpunkt" des Rhein-Neckar-Kreises ins Thema ein. Dummerweise hat sich Frau Sorge, 75, zeitgleich den Arm gebrochen und muss ebenfalls in der Klinik behandelt werden. Die Kinder der beiden sind berufstätig und wohnen weit weg. Wie also sollen die beiden nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus zu Hause zurechtkommen?

Hier kommt als Erstes der Sozialdienst der GRN-Klinik ins Spiel. Im Falle von Frau Sorge informiert Mitarbeiter Christoph Karl Sozialstation oder Fairness-Pflegedienst, die mit Frau Sorge besprechen, welche Hilfen sie bei der Alltagsbewältigung benötigt. Ein Hilfspaket wird geschnürt, die Kosten übernimmt bis zu vier Wochen lang die Krankenkasse.

Bevor Herr Sorge aus dem Krankenhaus entlassen wird, ermittelt der Klinik-Sozialdienst die häusliche Situation und den Bedarf an Hilfsmitteln. Das Sanitätshaus Schach wird eingeschaltet. Seine Mitarbeiter beraten zu eventuell nötigen Umbaumaßnahmen in der Wohnung und sorgen dafür, dass Rollstuhl, Pflegebett oder Toilettenstuhl bereitstehen, wenn der Patient nach Hause kommt.

Des Weiteren benachrichtigt der Klinik-Sozialdienst Sozialstation oder Pflegedienst, die den Hilfebedarf vor Ort abklären und sicherstellen. Ist eine Versorgung des Pflegebedürftigen zu Hause nicht möglich, so fragt der Klinik-Sozialdienst bei den Pflegeheimen Lebensrad oder Curata wegen eines Kurzzeitpflegeplatzes an.

Für geistig Behinderte mit hohem Pflegegrad steht das Wohn- und Pflegeheim der Johannes-Diakonie zur Verfügung. Und führt eine schwere Erkrankung in die letzte Lebensphase, so stehen Mitarbeiter des Hospizvereins zur Begleitung der Kranken und ihrer Angehörigen bereit.

Für Senioren, die sich noch relativ gut selbst versorgen können, bietet sich das betreute Wohnen an. 40 barrierefreie Wohnungen unterschiedlicher Größe stehen dazu in den beiden Häusern der Familie Hepp zur Verfügung. Auf Wunsch werden dort Dienstleistungen wie Wäschewaschen, Putzen oder Essenrichten sowie ein 24-Stunden-Notruf angeboten.

Im Büro des Pflegestützpunkts des Rhein-Neckar-Kreises im Rathaus informiert Herbert Luft mittwochs von 9 bis 11 Uhr über rechtliche und finanzielle Dinge sowie konkrete Hilfsangebote. Luft ist im gesamten Rhein-Neckar-Kreis unterwegs. Etwas so gut Aufgestelltes wie das Eberbacher Pflegenetzwerk suche im Kreis seinesgleichen, hat er festgestellt.


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