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Hohenstaufen-Gymnasium Eberbach: Wenn der Klassensaal zum Denklabor wird

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Von Felix Hüll

Eberbach/Mannheim. "Design Thinking" an der Schule ist sehr vereinfacht gesagt: "Für das Leben lernen wir". Weil das am Hohenstaufen-Gymnasium (HSG) offensichtlich so gut klappt, bekommt die Schule jetzt einen speziellen Raum, in dem Gruppenarbeit zu speziellen Aufgaben noch besser gehen soll.

Vor rund 1700 Vertretern aus Unternehmen, Stiftungen, Bildungsträgern und der Politik hat das HSG im Rahmen des bundesweiten Bildungsgipfels "EduAction" im Mannheimer Rosengarten einen Preis erhalten.

Als Sponsor aus der Wirtschaft stiftet die globale Ausstatter-Firma Steelcase Geld, mit dem jetzt im HSG das frühere "Lehrer-/Schüler-Silentium" und Kursstufenzimmer in einen "ko-kreativen Design Thinking-Arbeitsraum" umgestaltet werden soll. So ein Raum hat Tische und Stühle, Pinnwände und Vorrichtungen an den Wänden, in denen sich unterschiedliche Gruppen flexibel zusammenfinden können, um im Team gemeinsam nach bestimmten Regeln Aufgaben zu lösen. Die auf Rollen beweglichen Tische und Stühle lassen sich einfach und schnell je nach Bedarf umgruppieren, Materialien und Arbeitsergebnisse gut für alle sichtbar vor Augen festmachen.

Demnächst wird Helmut Kausler von der Stifterfirma mit seinem Innenarchitekten die Schule aufsuchen um Details zu erörtern. "Wir wollen das zeitnah umsetzen", erklärt Oberstudiendirektorin Anja Katzner auf Nachfrage. Mit der Finanzierungszusage wurde der Einsatz der Design-Thinking-Methode innerhalb und außerhalb des HSG-Unterrichts bisher gewürdigt. Stellvertretend für die HSG-Schulgemeinschaft hatte Schulleiterin Katzner mit Lehrer Tobias Gerber die Auszeichnung in Mannheim entgegen genommen.

Das HSG ist gemeinsam mit dem Frankenthaler Albert-Einstein-Gymnasium in der Metropolregion Rhein-Neckar ausgewählt worden. Die Schulen sollten auf der Veranstaltung mit bundesweiter Ausstrahlung als Beispiel dafür stehen, wie man heutige Anforderungen der Wirtschaftswelt bereits im Schulalltag trainieren kann. HSG-Direktorin Katzner:; "Die Idee, die bei Design Thinking dahinter steht, ist, dass man das Potenzial entdeckt, das in einer Gruppe steckt, wenn man Lösungen erarbeiten will, die sich an den Nutzern orientieren."

Seit vielen Jahren arbeitet das HSG eng mit der Hopp-Foundation zusammen. Zu den am HSG bereits abgeschlossenen Projekten mit Design Thinking zählen etwa die Suche nach Leserwünschen bei der Schülerzeitung oder nach Projekten für den Seminarkurs Business@school und aktuell ein neues Konzept für die Berufsorientierung an Gymnasien, bei der im Mittelpunkt die Frage steht: was genau brauchen die Schüler? Und zum Verbessern der Kommunikation der Schule mit den Eltern wendeten die Lehrer für ihre Arbeitsgruppe dazu die Methode an.

Motor des weltweit greifenden Veränderungsprozesses ist die Digitalisierung. 2018 ist Zugang zu Wissen nahezu uneingeschränkt und jederzeit möglich. Menschen profitieren nicht mehr in erster Linie von ihrem Wissen allein, sondern davon, was sie mit diesem Wissen auch tatsächlich anfangen können.

Betrachtet man den Schulunterricht, stellt sich die Frage: wie erfahren Schüler, dass es darauf ankommt, gemeinsam in einer Gruppe eine Lösung zu finden, die man so als einzelner nicht gefunden hätte? Die noch in diesem Schuljahr zu beschaffende HSG-Zimmermöblierung soll nun dabei weiter helfen.


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