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Hebert Eberbach: Privatunternehmen misst Windstärken

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Von Rainer Hofmeyer

Eberbach. Ohne Auftrag durch Stadt oder Land misst derzeit ein privates Unternehmen die Windkraft im Wald beim 518 Meter hohen Hebert. Auf eigene Faust, aus eigenem Interesse, die Ergebnisse bleiben Betriebsgeheimnis. Die Windkraft Schonach GmbH hat seit April auf Flächen des Staatswaldes einen Spezialtrailer stehen, der mittels Lasertechnik in einem Standardverfahren die Windverhältnisse an diesem Standort dokumentieren soll.

Das Projektbüro mit Sitz in Schonach projektiert und realisiert seit 1996 Windenergie- und Photovoltaikanlagen, überwiegend im Schwarzwald. Offensichtlich hat es die Absicht, zu gegebener Zeit bei einem möglichen Eberbacher Windpark mitzubieten.

Inzwischen wurde bekannt, dass Bürgermeister Peter Reichert die Gemeinderäte unmittelbar nach seiner eigenen Kenntnisnahme am 11. April in einer nicht-öffentlichen Verwaltungs- und Finanzausschusssitzung über die Messungen im Staatswald informiert haben soll. Insofern müsste zumindest das Eberbacher Ratsgremium von der privaten Maßnahme wissen.

Die Windmessungen auf dem Hebert sollen nach bisheriger Planung bis Ende des Jahres laufen. Ziel für die Windkraft Schonach GmbH ist es, valide Daten zu den Verhältnissen auf dem Eberbacher Plangebiet zu bekommen. Im Falle einer Verpachtung der Windkraftflächen über ein Bieterverfahren will das Unternehmen ein nachvollziehbares und fundiertes Angebot abgeben können. Die bislang gemessenen Daten sind weder der Stadt noch ForstBW bekannt.

Eigentümer der potenziellen Windkraftflächen sind die Stadt Eberbach und das Land Baden-Württemberg. Wegen einer unter Umständen gemeinsamen Verpachtung besteht zwischen Stadt und Land Kontakt, wie das Ministerium für Ländlichen Raum ausdrücklich betont.

In der Öffentlichkeit wurden die Messungen bereits thematisiert. Schließlich gehen die Meinungen zum möglichen Projekt Windkraft auf dem Hebert inzwischen auch im Eberbacher Gemeinderat auseinander. Im Frühjahr 2015 haben sich von rund 35 Prozent der wahlberechtigten Eberbacher rund 59 Prozent der Teilnehmer für die Windenergienutzung auf dem Hebert ausgesprochen, 40 Prozent lehnten sie ab. Zwischenzeitlich gab es bereits zahlreiche Proteste verschiedener Initiativen gegen die Windkraft in Eberbach.

Irritationen in der Bevölkerung gab es auch, weil vor Kurzem durchgeführte Holzfällarbeiten als erste Maßnahmen im Zusammenhang mit dem möglichen Windkraftpark gedeutet wurden. Diese Arbeiten standen aber im Zusammenhang mit dem massiven Befall durch Borkenkäfer. In den nächsten Tagen werden weitere Bäume beim Hebert gefällt. Auch das hat nichts mit dem Projekt Windkraft zu tun. Es handelt sich um die übliche Holzernte.


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