Von Martina Birkelbach
Eberbach. Insgesamt vier Elektroautos können jetzt gleichzeitig und vor allem kostenlos für jeweils zwei Stunden in Eberbach auftanken. Dafür hat die Stadt je zwei öffentliche Parkplätze am Bahnhofsplatz und in der Brückenstraße (Ecke Breitensteinweg) mit einer Ladesäule und zwei Ladepunkten in Betrieb genommen.
"Das ist mal ein erfreulicher Termin", sagt ein sichtlich gut gelaunter Bürgermeister Peter Reichert. Am Donnerstag informierte er gemeinsam mit Michael Sigmund von den Stadtwerken und Marco Bräutigam von der städtischen Verwaltung über die neuen Ladesäulen. Außerdem wurde laut Bräutigam, der für das Projekt und das Thema Digitalisierung in der Stadt zuständig ist, auch freies W-LAN rund um den Parkplatz am Bahnhofsplatz geschaffen.
Die Ladesäulen wurden bereits im November aufgebaut. "Es war gar nicht so einfach, geeignete Standpunkte zu finden", so das Stadtoberhaupt. Anfang Dezember folgte die Beschilderung und die Ladestationen gingen in Betrieb. "Inzwischen ist alles komplett - und wird schon von den unterschiedlichsten Fabrikaten rege genutzt", erläutert Bräutigam. Allerdings hat er beobachtet, dass auch "normale" Fahrzeuge oft weiter noch dort parken. Er weist darauf hin, dass die Benutzung der gekennzeichneten Parkplätze für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nicht mehr gestattet ist; "bei Nichtbeachtung droht ein Verwarnungsgeld".
"Maximal zwei Stunden können die Parkplätze zum Strom auftanken belegt werden. Den Ökostrom liefern die Stadtwerke, sie haben auch den nötigen Stromanschluss hergestellt. Es muss eine Parkscheibe ausgelegt werden", erklärt Bräutigam weiter. Das Auftanken sei momentan noch kostenlos. Laut Sigmund können bei einem Auto in zwei Stunden rund 6,60 Euro anfallen, die derzeit noch von der Stadt übernommen werden. Voraussichtlich aber wird das nicht so bleiben und die E-Fahrer werden in der kommenden Zeit selbst für ihren Strom zahlen müssen. Reichert: "Wir beobachten - und dann wird weiter nachgedacht". "Aus Sicherheitsgründen kann der Ladevorgang nur mit einer beliebigen "RFID-Karte" gestartet werden", erläutert Bräutigam weiter. RFID-Karten, auch Transponderkarten genannt, sind laminierte Plastikkarten aus PVC, die in ihrem Inneren mit einer Radiofrequenz-Antenne (RFID) ausgestattet sind. Mit deren Hilfe wird dann die Säule freigeschaltet und der Strom kann entsprechend fließen. Außerdem muss zur Ladung ein eigenes Kabel mitgebracht werden.
Bräutigam: "Jede der beiden Base Powercharger Ladesäulen ist mit entsprechendem Typ 2 (Standard bei E-Fahrern) und Schuko-Ladebuchsen ausgestattet". Die einmaligen Kosten für die Beschaffung der beiden Ladesäulen und Herstellung der benötigten Infrastruktur belaufen sich auf circa 30.000 Euro. Laut Bräutigam liegt "für die Errichtung der Ladeinfrastruktur vom Bund ein Zuwendungsbescheid in Höhe von 7000 Euro vor".
"Wir sind Pioniere", sagt Bürgermeister Reichert; "Wir können nicht sagen, ob die Säulen gut oder schlecht sind. Wir müssen abwarten, was wird." Von benachbarten Kommunen habe er gehört, dass deren Ladesäulen viel genutzt werden. "Das Ganze ist eine Förderung der E-Mobilität und auch ein Anreiz dafür, in die Innenstadt zu fahren", so das Stadtoberhaupt.