Eberbach. (by) Man sagt ja, dass mancherorts die Uhren anders gehen. Seit Mittwoch trifft dies auch auf einen kleinen Teil von Eberbach zu: die Michaelskirche am Neuen Markt. Optische und akustische Zeitanzeige stimmen seither nicht mehr überein. Auf 8.30 Uhr waren die Zeiger der Kirchturmuhr für längere Zeit stehen geblieben.
Inzwischen bewegen sie sich wieder, zeigen allerdings eine falsche Zeit an: entweder gehen sie 42 Minuten vor oder 11 Stunden und 18 Minuten nach.
Was bei Passanten wie Besuchern der Eisdiele gleichermaßen für Gesprächsstoff und zum Teil auch für Verwunderung sorgt. Vor allem, wenn die Uhr schlägt. Denn völlig unbeeindruckt schlägt das Läutewerk viertelstündlich zur richtigen Zeit.
"1998 wurde die Uhr der Michaelskirche auf Funk umgestellt", erklärt Manfred Schüssler vom Bauamt der Stadt die Diskrepanz. Weger eines Überspannungsschaden wurde das Gerät 2003 ersetzt. Seither ging die Uhr an der Michaelskirche stets zuverlässig, so Schüssler. Von ihm ist auch zu erfahren, dass - laut Gesetz aus dem 19. Jahrhundert - für das Uhrwerk die Stadt zuständig ist, für das Läutewerk hingegen die Kirche.
Die Firma Schneider aus Schonach, ein Spezialist für Kirchturmuhren, wurde von Schüssler bereits verständigt, um den Fehler im Zeigerantrieb zu beheben. Denn "man muss sich darauf verlassen können, dass die Uhr die richtige Zeit anzeigt", sagt Manfred Schüssler. Wegen des Faschings kann sich die Reparatur allerdings noch um ein paar Tage verzögern. So lange wird in einem Teil Eberbachs zumindest eine Uhr anders gehen.