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Eberbacher Holdergrundweg wird von der Landkarte getilgt

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Von Jutta Biener-Drews Eberbach. Haben die Unwetter Ende Mai und Anfang Juni die Neckarstadt um einen ihrer beliebtesten Wanderwege gebracht? "Der Weg oberhalb des Wildschweingeheges im Holdergrund wird nicht mehr so sein, wie er war", informierte Stadtförstereileiter Siegfried Riedl den Gemeinderat jetzt über "verheerende Schäden" im Stadtwald. "Vielleicht müssen wir den Weg ganz stilllegen". Riedl zeigte Bilder gewaltiger Zerstörung aus dem Holdergrund, aber auch aus den Bereichen Hirschberg, Gretengrund und Gammelsbachtal und machte klar: "So hab’ ich das zum ersten Mal gesehen". Fünf von sieben Holzbrücken am Wildschweingehege haben die Wassermassen fortgerissen und zu Kleinholz gemacht: Sie sind jetzt unbrauchbar. Eine Brücke über den Holderbach wurde zwei Meter bachabwärts verschoben, konnte laut Riedl inzwischen aber wiederhergestellt werden. Die Waldwege sind auf weite Strecken unterspült, mancherorts wurden sie einfach weggerissen und nicht wiederherstellbar. Im Bereich Hirschberg floss das Wasser in Sturzbächen einfach durch den Wald ab, ließ Riedl seine Aufnahmen sprechen. Auch im Gretengrund kamen die Wassermassen vom Rothenberger Feld herunter und spülten den Weg zum Waldklassenzimmer weg. Im Gammelsbachtal wälzte sich nach einem Erdrutsch eine Schlammlawine durch den Wald. Was also tun? Der Stadtförster machte eine empfindliche Schadensbilanz auf: 50 000 Euro müssen in die Wiederherstellung der Wege, auch der Fahrwege investiert werden, weitere 50 000 Euro in die Brücken, will man drei der sieben ersetzen, die beim Unwetter verloren gingen. Die bei ihren Aufenthalten in Eberbach stets hilfreichen Royal Engineers, Spezialisten im Brückenbau, wollen laut Riedl die Brücke am Grillplatz demnächst neu bauen. Da der Wanderweg Richtung Unter-Dielbach von der Landkarte gelöscht werden muss, schlug Riedl vor, ihn auf dem parallel verlaufenden Totenweg neu anzulegen und ab Grillplatz soweit möglich drei Brücken über den Holderbach zu schlagen. Im Vergleich zu den extremen Schadensereignissen in der Nachbargemeinde Waldbrunn sind wir bei diesem Unwetter noch glimpflich davongekommen, versuchte sich Bürgermeister Peter Reichert in mentaler Schadensbegrenzung. Das neue Hochwasserrückhaltebecken im Holdergrund habe sich bewährt, "ich hätte das nicht mit dem alten erleben wollen". Peter Stumpf (AGL) hob die Bedeutung des "für Eberbach einmaligen", sehr gut angenommenen Holderbachwegs hervor. Welche Konsequenzen das für die Stadt haben wird, bleibt jetzt abzuwarten. Szenenwechsel. In Brombach muss der Sportplatz saniert werden. Wie das zu geschehen hat, steht seit der Ratssitzung am Montag aber schon fest. Das Bauamt hatte zwei Varianten zur Instandsetzung des Naturrasens ausgearbeitet: eine für 43 000 Euro und eine günstigere für 33 000 Euro, auf die sich das Gemeindeparlament einigte. Bei dieser auch von der Verwaltung empfohlenen Variante dürfen allerdings keine größeren Wurzeln und Steine in der Rasenschicht vorhanden sein. Ein mit möglichen Mehrkosten für punktuelle Ertüchtigungen verbundenes Risiko, das man für das Brombacher Spielfeld allerdings in Kauf nimmt. Für dessen Pflege wird dann auch weiterhin der Verein der Sportfreunde geradestehen, wie Ortsvorsteher Viktor Hartmann bei dieser Gelegenheit zusicherte. Die Maßnahme wird jetzt öffentlich ausgeschrieben, eine überplanmäßige Ausgabe von 13 000 Euro dafür wurde akzeptiert. Noch in diesem Quartal soll die Maßnahme durchgezogen werden.

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